Wahlendspurt in Grünbach

Im Gespräch mit den Grünbacher Spitzen: Redaktionsleiter Thomas Santrucek (l.), Bürgermeister Peter Steinwender (M.), Rudolf Gruber (r.). | Foto: Iris Cerny
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  • Im Gespräch mit den Grünbacher Spitzen: Redaktionsleiter Thomas Santrucek (l.), Bürgermeister Peter Steinwender (M.), Rudolf Gruber (r.).
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Steinwender und Gruber schenken einander vor der Gemeinderatswahl am 29. Jänner nicht gerade viel.

BEZIRKSBLÄTTER: Warum sollten Sie eine Chance als Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre bekommen?
PETER STEINWENDER: Weil ich in den letzten Jahren viele Projekte gemeinsam mit den Grünbachern realistiert habe. Mir ist sehr wichtig alle einzubinden.
RUDOLF GRUBER: Mein Ziel ist es Grünbach im Gesamten mit den Menschen gemeinsam weiter zu entwickeln – und mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien gemeinsam.

Wie ist das Gesprächsklima zwischen Ihnen?
STEINWENDER: Im Moment gibt es keine Gespräche. Beim Adventmarkt hat es die Anfrage gegeben bezüglich Silvesterparty. Da muss sofort eine Krisensitzung her. Laut Sportverein forderte Gruber sofort eine Krisensitzung mit mir. Ich habe gesagt Unklarheiten sollten wir gleich klären.
GRUBER: Davon weiß ich nichts, das höre ich jetzt zum ersten Mal. Kann nur ein Missverständnis sein.
STEINWENDER: Ich habe gesagt, ich möchte klar stellen: es ist eine Veranstaltung vom Sportverein und soll auch eine unpolitische Veranstaltung sein.
GRUBER: Ich bin immer offen und bereit für Gespräche. Gespräche bringen die Dinge voran, es muss nur ehrlich gemeint sein. Ehrliche Gespräche sind das wichtigste und diese Ehrlichkeit habe ich in den letzten Monaten vermisst.
STEINWENDER: Es gibt da anscheinend unterschiedliche Auffassungen zu dem Punkt, weil ehrliche Gespräche sind mir auch sehr wichtig. Denn wie der Franz zurückgetreten ist, habe ich zum Gespräch eingeladen, wo zwei Vertreter der ÖVP gekommen sind und da habe ich gefragt: was braucht ihr für eine gute Zusammenarbeit?

Was war so gravierend in den vergangenen Monaten?
GRUBER: Es wurden Gerüchte gestreut wie 'stimmt es, wenn du Bürgermeister wirst, sperrt der Billa zu'. Das sind Dinge, die mich stören.
STEINWENDER: Ich habe viele Falschmeldungen gelesen und bekam persönliche Angriffe in Form von ÖVP-Aussendungen per Post.
GRUBER: Wenn es soweit geht, dass sich Menschen nicht mehr grüßen, ist dies nicht zu dulden – nur weil manche anderer Meinung sind.
STEINWENDER: Als der Gemeinderat aufgelöst wurde, gab es einige bösartige Gerüchte über mich. Mir war immer wichtig einen innhaltlichen Wahlkampf zu führen. Die ÖVP hat immer von einer Persönlichkeits-Wahl gesprochen. Wir sind ständig mit Ideen, Konzepten und Projekten in den Wahlkampf gegangen.
GRUBER: Dass es ein Personenwahlkampf ist, das liegt in der Natur der Sache. Denn es werden nun einmal die Gemeinderäte als Personen gewählt und, dass es dabei auch um den Bürgermeister geht ist sonnenklar.

Haben Sie den Eindruck, dass der Wahlkampf schmutzig geführt wird?
STEINWENDER: Mir gefällt der Wahlkampf nicht. Ich bin sehr stolz auf meine Fraktion wie sie mit den Angriffen umgegangen sind und wie inhaltlich wir geblieben sind.
GRUBER: Die Aussendungen, die persönlich waren, sind mir fremd. Ich weiß es nicht wovon Herr Steinwender da spricht. Mir hat der Wahlkampf überhaupt nicht gefallen. Ich befürchte auch, dass die nächsten Tage noch das eine oder andere bringen werden, wo wir damit rechnen müssen, wieder unter der Gürtellinie angegriffen zu werden.

Würden Sie nochmals in eine solche Wahl gehen, wenn man weiß, was da auf einen zukommt?
STEINWENDER: Für mich ist es sehr interessant diese Ausführungen zu hören. Es ist eine komplette Umkehrung der Opfer-Täter-Rolle. Die SPÖ hat im Sommer die ÖVP eingeladen zu gemeinsamen Gesprächen. Nach den Projektgruppentreffen ist Franz Krismer noch zu mir hergekommen und hat gesagt: ‚Ich habe mir die Pläne im Detail angesehen. Die sind gut. Setzen wir sie doch gemeinsam um.’
GRUBER: Das ist ja wirklich unglaublich. Ich bin froh, dass das aufgenommen wird. Das sind genau die Lügen, die in die Häuser getragen werden. Wenn wir heute über Projekte sprechen, dann hat die SPÖ mittlerweile seit 72 Jahren die absolute Mehrheit in Grünbach und hätte das immer umsetzen können. Immer.
STEINWENDER: Das Gespräch war unter Zeugen, die wir gerne fragen können, bevor mir eine Lüge unterstellt wird. Das ist nämlich auch ein starkes Stück.

Es gibt dieses Mal nicht nur Rot und Schwarz, sondern auch Blau. Bei wem wird die FPÖ Mandate mitnaschen?
STEINWENDER: Aus meiner Sicht profitiert die FPÖ wie jede andere Gruppierung von der derzeitigen Situation sehr. Es ist ein hohes Konfliktpotential da. Und wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Ich denke er wird aus beiden Bereichen Stimmen dazu gewinnen.
GRUBER: Dacore. Mich wundert es auch gar nicht, dass die FPÖ antritt, weil die Unzufriedenheit mit der jetzigen Führung weit über Parteigrenzen hinausgeht.

Wer würde mit der FPÖ zusammenarbeiten wollen, wer nicht?
GRUBER: Diese Frage stellt sich bestenfalls am 30. Jänner (nach der Wahl – Anm. d. Red.). Unsere Chancen hier die Mehrheit so zu finden, durchaus gegeben ist.
STEINWENDER: Die Neuwahl wurde ja vom Zaun gebrochen, weil der Bürgermeister eine breite Unterstützung braucht. Mich würde interessieren, ob Rudi Gruber sagt: auch wenn meine Gruber-Partei weniger Stimmen bekommt als die SPÖ, würde er versuchen den Bürgermeister zu stellen.
GRUBER: Die Frage beantworte ich gerne am 30. Jänner. Wir gehen davon aus, dass wir die Mehrheit erreichen.

Z U D E N P E R S O N E N

PETER STEINWENDER, amtierender SPÖ-Bürgermeister: Der 49-Jährige will den Bürgermeister-Sessel in den SPÖ-Reihen halten. Steinwender ist verlobt und hat aus erster Ehe drei Kinder und mit seiner Verlobten ein gemeinsames Kind. Bald wird auch geheiratet. Zu Steinwenders Hobbys zählen Sport, lesen, Musik und natürlich die (Kommunal-)Politik. Sein politischer Herausforderer Gruber beschrieb den Bürgermeister vor dem Bezirksblätter-Interview als "sehr sportlich, flott und dynamisch".

RUDOLF GRUBER, ÖVP-Gemeinderat: Der 54-Jährige ist der Herausforderer. Schließlich brach die ÖVP die Neuwahlen vom Zaun. Gruber ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Die Kommunalpolitik ist für ihn mehr als nur Hobby: "Sie ist Teil meines Lebens." Gruber ist seit 30 Jahren politisch aktiv. Seine Leidenschaft gehört der Musik. Sein Instrument: die Stimme – 1. Tenor. Auch Laientheater spielt Gruber gerne. Steinwender beschrieb Gruber vor dem Bezirksblätter-Interview als "sehr engagiert und sehr freundlich".

Anmerkung der Redaktion

Kaum war das Interview Steinwender vs. Gruber online meldete sich der Obmann des hiesigen Sportvereines und beanstandete, dass Aussagen des Bürgermeisters zu seiner Person falsch seien. Die Redaktion hat nun die betreffende Passage gestrichen.

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