GRÜNE wollen Antworten zu "Seidenstraße" bis Parndorf
Aktuell ist von einem riesigen Bahnterminal bei Parndorf die Rede. Erst vor kurzem hat Verkehrsminister Hofer eine Zusatzvereinbarungen zum bisherigen Abkommen unterzeichnet. Den GRÜNEN geht es nicht um die Bahnstrecke alleine, sondern um die gesamte damit im Zusammenhang stehende Infrastruktur.
PARNDORF. „Selbstverständlich sind wir GRÜNE für den Güterverkehr auf der Schiene, für uns stellt sich nur die Frage, ob die Regierungsmitglieder die bisher alle diesem gigantischen Projekt ihre Zustimmung gaben, sich über die Auswirkungen auf die Region im klaren sind,“ so Spitzmüller.
Fragenkatalog
Deshalb haben sich die GRÜNEN Wien, Niederösterreich und Burgenland zusammengesetzt und zahlreiche Fragen formuliert. Diese Fragen stellten sie zum Teil heute gemeinsam bei der Pressekonferenz am Wiener Hauptbahnhof und werden sie in den Landtagen, bzw. in Wien innerhalb der Stadtregierung stellen.
200 Hektar
Die Zahlen und Fakten die bisher vorliegen, weisen jedenfalls darauf hin, dass dieses riesige Infrastruktur-Projekt massive Auswirkungen auf die gesamte Region Wien/Niederösterreich/Burgenland hätte. So soll das gesamte Terminal-Areal bis zu 200 Hektar groß sein. Es geht um etwa 22 Millionen Tonnen pro Jahr an Güterumschlag. Der LKW-Verkehr würde massiv zunehmen. Österreich müsst wohl über 2 Milliarden Euro investieren.
Für die GRÜNEN stellen sich unter anderem folgende Fragen:
Mit welcher Zunahme des Schwerverkehrs auf der Straße ist zu rechnen?
Wie stark müssen Schienen und Straßen ab Parndorf ausgebaut werden?
Was bedeutet das für die AnrainerInnen? Lärm, Verkehr, ….
Das Burgenland ist nach wie vor Feinstaub-Sanierungsgebiet, welche Auswirkungen sind dadurch zu erwarten?
Was bedeutet das für Natur und Umwelt, insbesondere den Nationalpark Neusiedlersee, aber auch den Nationalpark Donauauen?
Welche Auswirkungen hat das Projekt auf das Europaschutzgebiet (Natura2000) auf der Parndorfer Platte?
Welche Auswirkungen sind auf den Tourismus zu erwarten?
Mit welchen Auswirkungen ist geopolitisch aus heutiger Sicht zu rechnen?
Welche Auswirkungen hat das Projekt für die Klimakatastrophe? Wie wird sich der CO2-Ausstoß sowohl regional als auch global dadurch verändern?
Forderung
Hausaufgabe nicht gemacht
„Derartige Großprojekte bieten immer einerseits Chancen, allerdings auch Gefahren. Unserer Meinung nach hat die Bundesregierung hier ihre Hausaufgaben nicht ausreichend gemacht,“ So Spitzmüller. Er fordert, dass Länder und Bund diese Fragen beantworten, sodass die Auswirkungen öffentlich diskutiert werden können und für die Bevölkerung klar ist womit sie zukünftig rechnen müssen.
"Mit der Breitspurbahn wird in einer ohnehin vom Verkehr geplagten Region - A4, A6, Einflugschneise Schwechat - der LKW-Verkehr immens steigen. Ein Drittel der Güter werden laut Schätzungen auf dem LKW weiter transportiert. Das ist inakzeptabel", meint Christa Wendelin, Gemeinderätin der GRÜNEN in Parndorf. "Gusenbauer hat das Projekt ins Leben gerufen. Kern hat es intensiv weiter verfolgt. Und die Putin-Fans bei Schwarz-Blau wollen es jetzt umsetzen. Ein Monster-Container-Terminal zwischen zwei Naturschutzgebieten und einem Natura2000-Gebiet, das ist ökologischer Wahnsinn", so Gerhard Mölk, Gemeinderat der GRÜNEN in Bruckneudorf.
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