Industrie fordert Steuerreformen

v. l.: Günter Rübig, Spartenobmann Industrie, Anette Klinger Steuersprecherin Sparte Industrie und Markus Achatz, Berater der Sparte Industrie. | Foto: WKOÖ/RG
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OÖ. Maßgeblich für den internationalen Wettbewerb in der Industrie seien die Produktionskosten, so Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer OÖ und Geschäftsführer der Rübig-Gruppe: „Hohe Abgaben verteuern unsere Produkte und wirken sich auf die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes negativ aus.“ Mit 42,4 Prozent sei die Abgabenquote in Österreich EU-weit eine der höchsten, wie Rübig erklärt. Das Vorhaben der Bundesregierung, die Abgabenquote auf 40 Prozent zu reduzieren, begrüßt man bei der WKOÖ – eine weitere Reduktion wäre allerdings wünschenswert.

WKOÖ fordert KöSt- und Lohnnebenkosten-Senkung

Der europäische Trend gehe eindeutig in Richtung Körperschaftssteuer (KöSt)-Senkung, so Anettte Klinger, Steuersprecherin der Sparte Industrie und Vorstandsmitglied der IFN-Holding: „Mit 25 Prozent liegt der österreichische Körperschaftssteuersatz über dem europäischen Durchschnitt.“ Die KöSt habe den „nachhaltigsten Einfluss“ auf Investitionen in der Industrie, ist Klinger überzeugt. Die Bundesregierung diskutiert derzeit zwei Modelle zur Senkung der KöSt. Die erste Variante tritt für eine Reduzierung auf 12,5 Prozent bei den nicht ausgeschütteten Gewinnen ein. Bei einer Ausschüttung müsste es allerdings zu einer Nachversteuerung auf den vollen Satz von 25 Prozent kommen. Diese Neureglung könnte allerdings sehr komplex und verwaltungsaufwändig ausfallen, wie Klinger befürchtet. Die zweite Variante würde eine generelle Senkung der KöSt auf 18 bis 19 Prozent bedeuten, ohne mögliche Nachversteuerung – „der attraktivere Weg“, so Klinger. Weiters fordert die WKOÖ eine Senkung der Lohnnebenkosten. Dazu soll etwa der Wohnbauförderungsbeitrag gestrichen werden. Auch die Finanzierung des Familienlastenausgleichsfonds solle künftig nicht mehr auf die Lohnnebenkosten zurückfallen. Spielraum sieht man auch bei den Beiträgen für die Sozialversicherung, wie Unfall- oder Krankenversicherung.

Dokumentationspflichten kontraproduktiv

Hohe Belastungen für Unternehmen sieht Markus Achatz, Berater der Sparte Industrie und Professor am Institut für Finanzrecht, Steuerrecht und Steuerpolitik an der JKU, außerdem in den zunehmenden Dokumentationspflichten. Die Rechtsbefolgungskosten hätten „massiv zugenommen“, würden „viel Geld kosten“ und seien „kontraproduktiv“.

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