Ohne Rauch geht's auch!
Die neue Regierung will das generelle Rauchverbot in Lokalen kippen. Nicht alle freuen sich darüber.
BEZIRK (EP). Seit 15. Feber kann man die Unterstützungserklärung für das von Ärztekammer und Krebshilfe initiierte Rauchverbot-Volksbegehren unterschreiben, auch Mike Ronzyak vom Cafe "Michl" in Oberpullendorf wird das tun.
Rauchfreies Umfeld
Er führt sein Cafe seit der Eröffnung als Nichtraucherlokal und hat damit gute Erfahrungen gesammelt. "Ich bin in einem Wirtshaus aufgewachsen und war in meiner Kindheit und Jugend oft dem Qualm ausgesetzt. Davon habe ich genug und will den Rest meines Arbeitslebens in einem rauchfreien Umfeld arbeiten." Aufgrund der Größe seines Lokals hätte sich Roznyak entscheiden können, ob es als Nichtraucher- oder Raucherlokal geführt wird. "Grundsätzlich habe ich gute Erfahrungen gemacht - die Leute gehen hinaus, wenn sie rauchen wollen und sagen, es ist ihnen lieber so, weil sie durch das Verbot im Lokal weniger qualmen."
Wohl fühlen
Günter Kurz vom Thermenhotel Kurz in Lutzmannsburg installierte aufgrund der damaligen Gesetzeslage einen eigenen Raucherbereich. "Wir sind ein Familien- und Kinderhotel und haben uns deshalb später bewusst entschieden, das Hotel und den Restaurantbereich in Lutzmannsburg rauchfrei zu halten." Als Gastwirt sei er aber für eine einheitliche Regelung: "80 bis 90 Prozent unserer Gäste begrüßen unsere Entscheidung, die anderen gehen zum Rauchen vor's Haus. Dass man 100 Prozent der Gäste mit dieser einer Lösung zufrieden stellt, wird es sowieso nicht geben." Milda Berzanskyte ist Chefin der "Patisserie Milda" in Stoob-Süd und lässt in ihrem Lokal – welches sie seit 2015 ihr Eigen nennt – aus gutem Grund nicht rauchen. "Für mich ist es meine persönliche Einstellung, die ich als Nichtraucherin habe. Und ich will mich an meinem Arbeitsplatz wohl fühlen." Sie habe nichts gegen Raucher. "Am Anfang war es etwas kompliziert mit den Gästen, aber es hat sich bewiesen, dass die Leute es akzeptieren, wenn sie in meinem Lokal nicht mehr rauchen dürfen." Inzwischen würden auch jene Stammkunden wieder kommen, die vorher nur im Sommer da waren, weil sie draußen rauchen konnten. "Das freut mich besonders, es zeigt, dass meine Entscheidung richtig war."
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