Theater-Premiere vom „feurigen Reiter“ in Pinkafeld
Beim Pranger vor dem Stadtmuseum präsentierten die „Stradafiassler“ am 22.9. ihr sehenswertes Straßentheaterstück
PINKAFELD. - Das Bühnenspiel des „feurigen Reiters“ basiert auf wahren Begebenheiten und Überlieferungen aus der Pinkafelder Ortsgeschichte. Es beschreibt die permanenten Grenzstreitigkeiten zwischen den Pinkafeldern und den Sinnersdorfern im 18. Jahrhundert. Hauptfigur ist der Marktrichter Georg Radakowitsch, der als „feuriger Reiter“ die Bevölkerung in Aufruhr versetzte.
Ortslegenden von damals ins Heute transportieren
Das Konzept des Pinkafelder Straßentheaters vom Stadtmuseum hat sich vor einigen Jahren bei einem Dorferneuerungsprojekt entwickelt, das sich unter vielen Ideen während „pinkafeld.neu“ als besonders erfolgreich und langlebig erwiesen hat. Der Grundgedanke dahinter ist eine über 30-köpfige, für jeden offene Truppe (die „Stradafiassler“), die Laien-Straßentheater macht, in denen Stoffe der lokalen Geschichte ins Heute transportiert werden und ein regionales Ereignis für die Bevölkerung geschaffen wird.
„Es ist uns ein Anliegen, die Geschichte Pinkafelds auf diese spielerische-künstlerische Art und Weise nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, zeigt sich Regisseurin Heidi Hotwagner stolz auf ihr motiviertes Team.
Großes Publikumsinteresse
Die Aufführungen finden alle zwei Jahre im Freien vor der beeindruckenden Kulisse des ältesten Hauses im Ort, dem Stadtmuseum, statt und der Besuch ist gratis. 2014 wurde der „Holzknechtseppl“, ein Stück von Dieter Hoffmann dargeboten, das vom Drehbuchautor Christian Putz aktualisiert wurde und bei vier Aufführungen ca. 1.300 Zuseher angelockt hat. Es behandelte den berüchtigten Räuberhauptmann, der als letzter Straftäter auf dem Pinkafelder Gerichtsberg gehängt wurde. 2016 wurde das Stück „Hexen am Sand“ aufgeführt, das die beiden Hexenprozesse im Ort thematisierte und ebenfalls ein grosses Publikum anlockte.
Drei Aufführungen
2018 darf man nun das Stück „Der feurige Reiter“ erleben, das die Grenzstreitigkeiten zwischen den Pinkafeldern und den Sinnersdorfern im 18. Jahrhundert zum Inhalt hat und mit Charme, Wortwitz und unübersehbaren Anlehnungen einiger Figuren, an die heutige Zeit erinnern. Trotz des angekündigten Herbsteinbruches ließ sich das begeisterte Publikum die Premiere nicht entgehen und verfolgten gespannt die Handlung des perfekt inszenierten Theaterstücks.
Die nächste Gelegenheit, das liebevoll einstudierte Werk des „feurigen Reiters“ zu erleben, ist am 29.9. und am 6.10. 2018 jeweils um 17 Uhr. Im Anschluss an die letzte Aufführung hat man die Möglichkeit, im Zuge der „langen Nacht der Museen“ das Stadtmuseum zu besuchen.
Alle Darstellerinnen und Darsteller sowie Regie, Technik, Organisation und Helfer arbeiten ehrenamtlich und mit sehr viel Engagement. Finanziert wird die Truppe durch Sponsoring und freie Spende. Für das Jahr 2020 hat man bereits neue Ideen, auf die man gespannt sein darf.
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