Als Hans Peter Doskozil, Horst Horvath und Christine Teuschler die Schulbank drückten
Hunderte Schüler im Bezirk Oberwart fiebern gerade den Schulferien entgegen, sind im Maturastress und warten gespannt auf ihre Zeugnisse
BEZIRK OBERWART (kv). Die Bezirksblätter haben das Ende des Schuljahres zum Anlass genommen, um bei unseren prominenten Mitbürgern nachzufragen, wie es ihnen denn damals in der Schule so ergangen ist.
Hans Peter Doskozil klärt auf
Von 1976 bis 1980 besuchte LR Hans Peter Doskozil die Volksschule in Grafenschachen, danach die Hauptschule in Pinkafeld. Nach dem Gymnasium in Oberschützen studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien.
Der politische Durchstarter und ehemalige Bundesminister sieht sich rückblickend selbst weder als guter noch schlechter Schüler.
"Mein primäres Ziel war es, das Schuljahr positiv zu bestehen und das zu liefern, was von unseren Lehrern verlangt wurde. Das ist mir auch sehr gut gelungen, weshalb ich nie eine Klasse wiederholen musste." (Hans Peter Doskozil)
Von den meisten verhasst, konnte sich Hans Peter Doskozil sehr wohl mit Mathematik anfreunden, weniger gut gelang ihm das jedoch mit Biologie. Unglücklicherweise wurde ihm dann auch noch seine Schultasche zum Verhängnis, über die seine Biologielehrerin unsanft stolperte. "Ich vermute, das war wohl der Grund, dass ich daraufhin ein Referat über Verhütung halten musste – verbunden mit einem spannenden Einkauf in der Apotheke und lautem Gelächter meiner Schulkollegen", erzählt Doskozil.
Einserschülerin mit Schwächen
Christine Teuschler, Geschäftsführerin der Volkshochschule Burgenland, war schon in der Volksschule Rechnitz eine talentierte Schülerin.
"Die Volksschulzeit hat mich auch besonders geprägt, weil ich einen herausragenden Lehrer hatte." (Christine Teuschler)
Ihr Volksschullehrer hat es perfekt verstanden, die Kinder zu fördern und ihnen der Entscheidung ihres weiteren Bildungsweges tatkräftig zu unterstützen. "Er hat die guten Schüler motiviert, den Schwächeren in der Pause zu helfen. Außerdem hat er meine Eltern dazu ermutigt, mich unbedingt auf das Gymnasium in Oberschützen zu schicken", so Teuschler.
Lesen statt turnen
Christine Teuschler war schon immer sehr belesen und überzeugte mit guten Noten. Doch in der HBLA Oberwart - damals Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe - zeigten sich durchaus auch Schwächen auf.
"Hauswirtschaft und Kochen gehörten wahrlich nicht zu meinen Stärken, in diesen Fächern habe ich mich regelmäßig blamiert. Auch Turnen zählte nicht zu meinen Lieblingsfächern", so Christine Teuschler. Umso mehr interessierte sie sich für Staatsbürgerkunde. "Dieses Unterrichtsfach war sicherlich mit ein Grund, warum ich später Politikwissenschaft studiert habe."
Minimalist mit spitzer Zunge
Host Horvath, Verlagsleiter von Edition lex Liszt 12 und das Gesicht vom Verein KBK - Kultur, Bildung, Kunst sieht sich rückblickend selbst als durchschnittlicher Schüler.
"Ich habe alles gemacht, was zu machen war, und das mit dem geringst möglichen Aufwand, der nötig war."
Besonders glänzte er in den Fächern Politische Bildung und Mathematik, problematisch war für den Verleger ironischerweise das Fach Deutsch. Im Polytechnischen Lehrgang blieb er auch gerne einmal dem Samstagsunterricht fern, aber nicht etwa, um auf der faulen Haut zu liegen. "Ich verdiente mir bei privaten Häuslbauern mein Taschengeld", so Horvath.
Gut gesprochen, aber unpassend gekleidet
Kennt man Horst Horvath heute als den "Mann mit dem roten Schal", war sein Kleidungsstil in jungen Jahren weniger gesellschaftstauglich. So tauchte er bei einem Redewettbewerb mit Latzhose, Che Guevara Aufnäher und Sticker gegen Atomkraft und Krieg auf. Beim Thema "Was kostet die Aufrüstung und wie vielen Menschen könnten wir damit in der dritten Welt ein vernünftiges Leben ermöglichen" konnte er durchaus glänzen. Er hatte auch alle Zuhörer und Schüler auf seiner Seite, doch die Jury entschied sich für den schön vorgelesenen Aufsatz, was das Publikum mit lauten Buh-Rufen kommentierte.
"Was ich daraus gelernt habe: Es ist nicht immer wichtig, wie jemand gekleidet ist und ob jemand schön nach der Schrift spricht – wichtig ist, die eigene Sprache zu verwenden, um auch authentisch zu bleiben und natürlich ist der Inhalt ist wichtiger als alle vorgegebenen Klischees."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.