Gedenken an die Jabinger Roma-Holocaust-Opfer
Eine Gedenktafel, die feierlich der Öffentlichkeit übergeben wurde, erinnert an die Roma-Holocaust Opfer von Jabing.
JABING (ps). Im Rahmen einer ökumenischer Gedenkfeier wurde jenen 93 Jabinger Roma und Romnija gedacht, die im Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden - darunter waren auch Kinder, denen nur ein 6-monatiges Erden-Leben beschieden war. Geschichte verstehen und darüber nachdenken stand im Mittelpunkt dieser Gedenkfeier, bei der auch eine Gedenktafel von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Pfarrer Sebastian Edakarottu, Roma Pastoralreferentin Manuela Horvath, Bgm. Günter Valika sowie Pfarrer Otto Mesmar, Horst Horvath und benachbarten Bürgermeistern sowie den LAbg. Georg Rosner und Christian Drobits enthüllt wurde.
Emotional berührt….
zeigt sich Manuela Horvath, Roma-Pastoral Referentin aus Oberwart.
„Die Gedenk- und Erinnerungsarbeit für Roma-Holocaust Opfer liegt mir persönlich besonders am Herzen. Es ist schön zu sehen, dass die Initiative zur Gedenktafel in Jabing von einem Ortsansässigen Nicht-Roma kam, der sich mit der Geschichte des Ortes und auch mit der Geschichte der dort lebenden Roma auseinandergesetzt hat.
Als Romni und Nachfahrin Holocaust Überlebender Großeltern muss ich zugeben, dass mich Gedenktafelenthüllungen oder Gedenkveranstaltungen emotional besonders fordern. Seit fast zwei Jahren leite ich die Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt. Auch in meiner Arbeit ist die Gedenk- und Erinnerungskultur verankert. So organisierten wir z.B. Mitte Oktober eine Gedenkfahrt zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen oder besuchten mit kleinen Gruppen auch die bereits vorhandenen Gedenktafeln. Mir ist es wichtig, in Zukunft einen aktiven Beitrag zu leisten, um in weiteren Orten Gedenktafeln zu initiieren, um ein sensibles Gedenken zu ermöglichen", so Manuela Horvath bei der Enthüllung der Gedenktafel, die an das Unrecht erinnern soll.
Im Burgenland existierten vor dem NS-Regime 124 Roma-Siedlungen. Mit Jabing gibt es nun in 13 Ortschaften Gedenktafeln, die an das Schicksal der deportierten Roma erinnern.
Bei der Enthüllung der Gedenkstätte sprachen Bgm. Günter Valika, LAbg. Georg Rosner und LAbg. Christian Drobits von großer Wertschätzung aller Roma-Holocaust Opfer des Landes, besonders der 93 Jabinger Roma und Romnija.
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