Haus an Asylanten vermietet
Anfängliche Aufregung um die acht Flüchtlinge in Goberling zeigt sich bisher unbegründet.
GOBERLING/SCHANDORF (ps/jv). „Integration von AsylwerberInnen muss vor allem auf lokaler Ebene, sprich in der Dorfgemeinschaft, stattfinden“, so die Leiterin der mobilen Flüchtlingsbetreuung, Tine Steiner. Eine Aufgabe, die sich in Goberling nun für Vizebgm. Hans Walter Bieler, nach der Aufnahme von acht jungen Flüchtlingen aus Afghanistan in einem Goberlinger Privathaus, stellt. Unterstützung bekommt Bieler von den evangelischen und katholischen Geistlichen der Region, die mit Sorge vernommen haben, dass Ängste und Vorbehalte gegen die Unterbringung aufgekommen sind. „Habt unbedingt Achtung voreinander und vor der tragischen Fluchtgeschichte jener Männer, die ohne eigenes Verschulden in einen Krieg geraten sind! Zeigt den Willen zu einer gemeinsamen guten Lösung – kommt darüber miteinander konstruktiv und sachlich ins Gespräch – geht aufeinander zu und liebevoll miteinander um“, so auszugsweise die Bitte der Geistlichen an die Christliche Gemeinde Goberling.
Österreich hat sich völkerrechtlich dazu verpflichtet, Menschen, die in ihrer Heimat aus bestimmten, in der Genfer Flüchtlingskonvention vorgesehenen, Gründen verfolgt werden, Asyl zu gewähren. Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) vom 28. Juli 1951.
Vizebgm. Hans Bieler ist stets bemüht, die Interessen seiner Bevölkerung bestmöglich zu vertreten. Dass er von Nachbarn erfahren musste, „Asylanten sind in Goberling eingezogen“, stimmte ihn nachdenklich. „Ein Anruf vom Büro des Soziallandesrates Peter Rezar hätte genügt, um bereits im Vorfeld gegen die Ängste und Vorbehalte zu reagieren“, so Bieler. „Meine vordringlichste Aufgabe wird in den nächsten Tagen sein, die jungen Asylanten, die mit ihrer herzlichen und freundlichen Art von der Bevölkerung immer mehr Zuspruch erfahren, in Goberling bestmöglich zu integrieren“, so Bieler abschließend. Erfreulich, dass erste Sachgüter für den täglichen Bedarf den Asylanten von der Bevölkerung bereits übergeben wurden.
Schandorf als Beispiel
Ein Beispiel wie gut es funktionieren kann, zeigt Schandorf. Von 280 Einwohnern sind zehn Asylwerber. Seit März wohnen diese im Dorf in einem Haus, welches dem Schachendorfer Bürgermeister Adalbert Resetar gehört. Anfangs gab es seitens der Bewohner auch hier Bedenken, mittlerweile sei das Ganze aber kein Thema mehr, so der Schandorfer Bürgermeister. Einige Gemeindebürger böten auch Deutschkurse an und diese würden auch angenommen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.