Familie Kappel und Schneider ausgezeichnet
Tierschutzpreisträger 2014 kommen aus Schmiedrait und Eisenberg
„Der burgenländische Tierschutzpreis wird seit über 10 Jahren an Landwirtschaftsbetriebe verliehen, die mit besonders tiergerechten Haltungsformen aufgezeigt haben. Anhand strenger Auswahlkriterien werden die Betriebe von den Amtstierärzten nominiert. Im heurigen Jahr gehen die Preise an zwei südburgenländische Betriebe. Premiere feiert 2014 der Wettbewerb zur „Tierfreundlichen Gemeinde“ im Burgenland. Dabei werden im Bereich von Nutz- und Heimtierhaltung die Siegergemeinden des Burgenlands auserkoren“, erklärt Landesrat Andreas Liegenfeld.
„Unsere tierhaltenden bäuerlichen Betriebe haben ein großes Interesse daran, dass ihre Tiere beste Haltungsbedingungen vorfinden und hervorragendes Futter bekommen. Denn nur gesunde Tiere gewährleisten hochqualitative Lebensmittel, wie Fleisch, Milch und Milchprodukte sowie Eier, was sich durch eine hohe Kundenzufriedenheit auch betriebswirtschaftlich positiv auswirkt. Die Tierhaltung in der Landwirtschaft wird streng nach dem Tierschutzgesetz geregelt und auch laufend kontrolliert. Neben einer entsprechenden Ausbildung der Bauern sind tiergerechte Ställe vorgeschrieben“, so Präsident Franz Stefan Hautzinger.
Tierschutzpreis seit 2003
Seit 2003 gibt es für Landwirtschaftsbetriebe mit besonders tiergerechten Haltungsformen den burgenländischen Tierschutzpreis. Heuer geht er nach Schmiedrait und Eisenberg an der Pinka.
Nominiert werden die Betriebe durch die Amtsärzte. Der Tierschutzpreis Burgenland wird in zwei Kategorien vergeben - nämlich für konventionelle und für alternative Produktion, wobei die besonders tiergerechte Tierhaltung in beiden Fällen Voraussetzung ist.
„Der Tierschutz ist für die Landwirtschaft ein besonders wichtiger Aspekt und dieser Tierschutzpreis soll die Bedeutung auch symbolisch unterstreichen. Als Anerkennung für die erbrachten Leistungen in den Betrieben erhalten die Gewinner 1.000 Euro gemeinsam mit dem Preis überreicht“, erklärt Liegenfeld. „Wir wollen Betriebe, die wirklich gute Bedingungen anbieten, vor den Vorhang bitten. Die hervorragende Arbeit in den Ställen und auf den Bauernhöfen soll der Bevölkerung nicht vorenthalten werden. Die Gewinner sind Leuchtturm-Betriebe, die die Kollegen anregen sich offen Gedanken zu machen, wo Verbesserungen möglich sind“, so Liegenfeld.
Hautzinger weiter: „Die Landwirte wenden bei Stallum- und Stallneubauten die modernsten und absolut artgerechte Haltungssysteme an. Am Rindersektor wurden im Burgenland in den vergangenen Jahren nur mehr Laufställe für die Milchviehhaltung errichtet. Bei der Schweinehaltung zählt die Haltung in Gruppen zum Standard und entspricht einer tier- bzw. artgerechten Haltung. Mit dem Verbot der Käfighaltung bei Legehennen und der Umstellung auf die Boden- und Freilandhaltung vor nunmehr bereits über 5 Jahren gehört Österreich zu den Vorreitern in der gesamten EU“.
Tierschutzpreise gehen nach Schmiedrait und Eisenberg a.d. Pinka
„Der Tierschutzpreis geht an Bauernhöfe, die Lebensmittel aus tierischen Produkten herstellen, welche die Tierhaltungsbestimmungen einhalten und darüber hinaus positive Besonderheiten aus Sicht des Tierschutzes erfüllen. Der Milchwirtschaftsbetrieb Kappel aus Schmiedrait (Kategorie konventionelle Produktion) und der Weidegänsehaltungsbetrieb Schneider aus Eisenberg/Pinka (Kategorie alternative Produktion), welcher den ersten EU-zertifizierten Wassergeflügelschlachthof Österreichs errichtet hat und betreibt, haben die Kriterien für den diesjährigen Tierschutzpreis mehr als erreicht. Wir dürfen der Familie Kappel und der Familie Schneider daher recht herzlich zum Tierschutzpreis 2014 gratulieren und wünschen ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg“, so Liegenfeld und Hautzinger bei der Bekanntgabe.
Betrieb Bernhard und Bettina Kappel
Seit 1935 wird von der Familie Kappel in Schmiedrait Landwirtschaft betrieben. Der Acker- und Grünlandbetrieb mit Milchvieh und einer Rinderzucht wuchs und entwickelte sich stetig. Heute werden 65 Kühe, 70 Stück Jungvieh und ein Zuchtstier gehalten. Durch einen Stallneubau im Jahr 2012 befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb auf dem neusten technischen Stand und die Tiere können jegliche Komfortmaßnahmen in Anspruch nehmen. Die überdurchschnittliche Hygiene und hervorragende Gesundheit der Tiere waren ein wichtiger Aspekt für die Auszeichnung mit dem Tierschutzpreis.
Betrieb Schneider
Der bäuerliche Familienbetrieb Schneider ist auf die Haltung von Enten und Gänsen auf Freiland außerhalb des Ortsgebietes spezialisiert. Diese großartige und stressfreie Umgebung ermöglicht eine tiergerechte Haltung in natürlicher Umgebung. Um höchste Produktsicherheit zu gewährleisten, entschloss sich Familie Schneider zu einer Großinvestition in einen modernen Schlachthof. Durch eine Schlachtung direkt vor Ort im Südburgenland ist kein Transport der Tiere nötig. Der Wassergeflügelschlachthof der Familie Schneider ist EU-zertifiziert, als einziger Österreichs. Das bedeutet, der Schlachthof erfüllt höchste Qualitäts- und Hygienestandards.
Wettbewerb „Tierfreundliche Gemeinde“
„Als für den Tierschutz zuständiger Landesrat freut es mich, den Wettbewerb „Tierfreundliche Gemeinde“ vorzustellen. Gemeinsam mit Fachexperten wurden Kriterien für den Tierschutz in den Gemeinden definiert. Diese Kriterien umfassen sowohl die Nutztierhaltung, als auch die Heimtierhaltung“, erklärt Liegenfeld. Gemeinden die sich dieser Qualitätsbeurteilung unterziehen wollen, haben die Möglichkeit bis Ende des Jahres die Unterlagen, die die Erfüllung der Kriterien nachweisen, an das Hauptreferat Veterinärwesen einzusenden. Nach einer Vorprüfung wird eine Jury die drei besten Gemeinden auswählen.
Die Siegergemeinden bekommen 2.000 Euro (Sieger), 1.500 Euro (zweitplatzierte Gemeinde) und 1.000 Euro (drittplatzierte Gemeinde) für Tierschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Alle Gemeinden, die die Kriterien erfüllen, können für ein Jahr die Bezeichnung „Tierfreundliche Gemeinde“ verwenden. Die Verteilung der Preise erfolgt im Frühjahr 2015.
Beispiele für die Kriterien:
Nutztierhaltung
Klare Regelung zur Nutztierhaltung
Widmung von Flächen
Problemloses Miteinander von Bewohnern und Bauern
Heimtierhaltung
Aktive Tierschutzpolitik
Eigene Tierschutzprojekte
Teilnahme an der Katzenkastrationsaktion
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