Oberwarter Start-Up revolutioniert den Pflanzenanbau

Im Labor von Martin Parapatits findet der Wasabi genau die Bedingungen vor, die er zum Wachsen braucht.
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  • Im Labor von Martin Parapatits findet der Wasabi genau die Bedingungen vor, die er zum Wachsen braucht.
  • hochgeladen von Karin Vorauer

OBERWART (kv). Jetzt hat die Tochtergesellschaft Phytoniq Wasabi es geschafft und pflanzt Wasabi an - und das mitten im Südburgenland. Damit erspart man sich die langen Transportwege aus Japan, Neuseeland oder England. "Der in der Natur vorkommende Wasabi wächst in den Bergen Japans. Dafür werden ganze Bergbäche umgeleitet, wodurch 5,6 Mrd. Liter Wasser pro Hektar verbraucht werden", erklärt Geschäftsführer Martin Parapatits.
Phytoniq beschäftigt 12 Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie Botanik, Agrarwissenschaft, Maschinenbau oder Regelungs- und Steuerungstechnik, wodurch alle Aufgaben unternehmensintern abgewickelt werden können.

Weltbevölkerung wächst rasant

Im Jahr 2100 liegt die Weltbevölkerung bei 12 Mrd. Menschen. Die Ressourcen werden immer knapper, vor allem was sauberes Trinkwasser, Lebensraum und natürlich die Nahrungsmittel betrifft. "Indoorfarming wird in Asien und Amerika bereits im großen Stil erforscht und betrieben. Das schwappt jetzt langsam auch nach Europa", so Parapatis.
Aeroponik wird von der NASA für den Marsflug verwendet. Phytoniq hat diese Technik weiterentwickelt. Dabei hängen die Wurzeln in der Luft und nicht in der Erde und werden regelmäßig mit Wasser und Nährstoffen besprüht.
Die Vorteile dieser Art des Anbaues liegen auf der Hand: Man braucht keine Erde, keine Reinigung, ist wetterunabhängig, kann ganzjährig anbauen, benötigt keine Pestizide und nur einen Bruchteil des Wassers, das in der freien Natur von Nöten ist. Konkret bedeutet das 95 % Wasserersparnis und 85 % Düngemittelersparis zur Herkömmlichen Landwirtschaft.
Im Innenbereich kann man für jede Pflanzenart genau die Bedingungen schaffen, die die Pflanze zum wachsen braucht, weshalb man dadurch auch Wasabi im Burgenland oder frische Erdbeeren im Winter ernten kann.

Bauingenieur mit grünem Daumen

Der Oberwarter Martin Parapatits startete seine berufliche Karriere als Bauingenieur. "Nachhaltigkeit sowie Umweltthemen haben mich schon immer fasziniert", erzählt der Phytoniq-Gründer.
Also hat er sich kurzerhand dazu entschlossen, Umweltsystemwissenschaften sowie Astronomie zu studieren. "Am wichtigsten für mich ist das fächerübergreifende Denken. Jeder hat durch seine Ausbildung einen anderen Zugang, wodurch man gemeinsam zu ganz neuen Lösungen gelangt."
Bei Phytoniq geht es in erster Linie um die Forschung im Bereich Lebensmittelanbau. "Wir versuchen beispielsweise gerade Setzlinge für den Kartoffelanbau in Afrika zu kultivieren. Derzeit wird ein Teil der Ernte für die Neubepflanzung verwendet, was den Ertrag drastisch minimiert."

Wasabi für Kulinarik und Pharmaindustrie

Aufgrund der schwierigen Kultuvierung der Pflanze sei der Wasabi in unserer Gastronomie meist eingefärbter Krenn. "Der echte Wasabi ist viel milder." Doch die Pflanze ist nicht nur für die heimische Gastronomie interessant.
Seine medizinische Wirkung ist längst wissenschaftlich bewiesen. Wasabi wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. "Doch aufgrund seines geringen Vorkommens wandert alles in die Kulinarik, weshalb die Pharmaindustrie diese Heilkräfte bis dato nicht in vollem Ausmaß nutzen konnte."

CO2-neutrale Produktionsanlage

Der Wasabi soll daher auch für den Endverbraucher angebaut werden. "Wir stehen nicht in Konkurrenz mit der heimischen Landwirtschaft, weshalb wir nur Gemüse anbauen, das sonst von weit her importiert werden müsste."
Im Industriegebiet Nord nahe dem mein C+C entsteht eine Betriebsstätte mit acht Etagen und insgesamt 2.300 m2 Produktionsfläche. Durch eine hauseigene Photovoltaik-Anlage, hocheffiziente LED-Beleuchtung, natürliche Kühlungsmöglichkeiten und modernste Maschinen wird die gesamte Produktion CO2-neutral ablaufen. Der Projektstart ist für Juni 2018 geplant, der Start der Produktion im Juli 2019.

Investoren mittels Crowdfunding

Die Crowdfunding-Plattform Green Rocket ermöglicht Anlegern, sich an nachhaltigen und innovativen Geschäftsideen zu beteiligen. PHYTONIQ ist ein europäischer Pionier in einem spannenden Marktsegment. Seit 11. April 2018 können Crowdinvestoren in das Start-up investieren.

Kommentar: Weltbevölkerung wächst exponentiell

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