Ein Gletscher zieht sich zurück

Gletschervermessung auf der Pasterze. | Foto: ÖAV
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  • Gletschervermessung auf der Pasterze.
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Die Pasterze sollte man einmal gesehen haben. Sie ist der größte Gletscher der Ostalpen, befindet sich am Fuße des Großglockners und ist über die Großglockner Hochalpenstraße leicht erreichbar.
Vor kurzem war ein Team von Wissenschaftlern des Österreichischen Alpenvereins auf der Pasterze, um deren aktuelle Größe zu vermessen. In Österreich kümmert sich der Alpenverein bereits seit über 100 Jahren um die Vermessung der heimischen Gletscher.
Im Hochgebirge kann es auch Anfang September schneien und genau dieses Wetter fanden Professor Gerhard Lieb und sein Team auf der Pasterze vor. Die Wissenschaftler nahmen den Schneefall mir stoischer Gelassenheit, wenn nicht sogar mit etwas Freude hin. Durch die warmen Sommer und die niederschlagsarmen Winter, wird die Pasterze pro Jahr um rund 50 Meter kürzer. Schneefall und damit Nachschub für die Eisdecke ist somit mehr als erwünscht.

Starker Schwund

Der Herzstück der Gletschermessungen, wie der Alpenverein die Pasterze nennt, schrupft seit ihrem letzten Hochstand um 1850 kontinuierlich. Seither ist sie um rund 2 Kilometer kürzer geworden. In der Mitte der Gletscherzunge ist die Eisfläche um ca. 300 Meter eingesunken - 40 Prozent davon allein nach 1980.
Optisch ist die Pasterze nur noch ein Abklatsch ihrer einstigen Größe. Das liegt aber noch an einem weiteren Faktor. "Die Pasterze schützt sich quasi selber in dem sie mit Schutt bedeckt ist. Dreiviertel der Gletscherzunge sind mit Geröll bedeckt. Das lässt sie zwar kleiner erscheinen, schützt sie aber auch vor Sonneneinstrahlung", erklärt Gerald Lieb von der Universität Graz.

Verschwinden wird der größte Gletscher der Ostalpen auf absehbare Zeit aber nicht. "Der Gletscher hat noch eine sehr große Eismächtigkeit - gut 100 Meter, an der dicksten Stelle über 200 Meter. Damit wird die Pasterze noch Jahrzehnte lang eine eindrucksvolle Gletscherlandschaft sein", so Professor Lieb.

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