Hochwasserschutz am Fuße der Burg Heinfels

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Freuen sich über die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des Hochwasserschutzes am Villgratenbach: v.li. Harald Haider (Leiter BBA Lienz), LHStv Josef Geisler, Franz Hopfgartner (BBA Lienz) und der Heinfelser Bgm. Georg Hofmann. | Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
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    Freuen sich über die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des Hochwasserschutzes am Villgratenbach: v.li. Harald Haider (Leiter BBA Lienz), LHStv Josef Geisler, Franz Hopfgartner (BBA Lienz) und der Heinfelser Bgm. Georg Hofmann.
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HEINFELS (red). Nach dreijähriger Bauzeit wurde der erste Bauabschnitt des Hochwasserschutzes am Unterlauf des Villgratenbachs in Heinfels von der Einmündung in die Drau bis zur Firma EGO am Eingang ins Villgratental kürzlich fertiggestellt. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, das Land Tirol und die Gemeinden Heinfels und Sillian haben das 3,26 Millionen Euro teure Schutzprojekt gemeinsam finanziert und umgesetzt.

„Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus unterstützt die Gemeinden dabei, die Bevölkerung vor Naturgefahren bestmöglich zu schützen und ökologische Verbesserungen an Flüssen und Bächen durchzuführen. Am Villgratenbach und an der Drau investiert das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus 15 Millionen Euro in den Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser. Bei der Umsetzung dieser Projekte werden auch die Passierbarkeit für Fische verbessert und Uferbereiche neu bepflanzt. Das sind wichtige Investitionen in attraktive und vielfältige Lebensräume und Naherholungsräume in Osttirol“, stellt die Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger in ihrer aus Wien übermittelten Grußbotschaft anlässlich der Fertigstellung des 1. Bauabschnitts am Villgratenbach fest.

Sicherheit und Wertschöpfung

„47,5 Hektar im Ortsgebiet von Heinfels sind nunmehr nach menschlichem Ermessen hochwassersicher“, freut sich LHStv Josef Geisler anlässlich der Feier zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts am Villgratenbach. Ausdrücklich gedankt hat Geisler den politischen Verantwortungsträgern: „Die Osttiroler Gemeinden sind sich der Hochwassergefahr und ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung bewusst.“ Nicht zuletzt deshalb sind die Hochwasserschutzprojekte am Villgratenbach und an der Drau mit einem Investitionsvolumen von mehr als 20 Millionen Euro die größten laufenden Bauvorhaben der Schutzwasserwirtschaft in Tirol.“

Seit 2005 wurden in Osttirol mehr als 30 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. „Das bringt nicht nur Sicherheit, sondern auch Wertschöpfung für die Region“, so LHStv Geisler und betont: „Hundertprozentige Sicherheit vor Naturgefahren wird es nie geben.“ In Osttirol sind derzeit 764 Hektar Fläche in den Gefahrenzonenplänen für den Flussbau als rote und gelbe Zonen ausgewiesen.

Panzendorf geschützt

Freude über die neu gewonnene Sicherheit zeigt sich auch beim Heinfelser Bgm Georg Hofmann. Der überarbeitete Gefahrenzonenplan für den Villgratenbach hat gezeigt, dass der Hochwasserschutz trotz Regulierungsmaßnahmen in den 1970-er Jahren nicht mehr gewährleistet war. „Panzendorf wäre bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis unter Wasser gestanden. Jetzt haben wir einen verlässlichen Schutz und ein attraktives Freizeit- und Naherholungsgebiet im Bereich der Einmündung in die Drau“, so Hofmann. Die Gemeinde hat im Zuge des Schutzprojekts Verkehrswege verbessert, einen modernen Fußgängerübergang sowie Rastplätze errichtet.

Vielzahl von Maßnahmen

Knapp 22.000 Arbeitsstunden, 12.000 Tonnen Wasserbau- und Mauersteine, viel Beton, Stahl und Erdbewegungen waren notwendig, um die Hochwassersicherheit herzustellen. „Ziel war es, die Abflusskapazität zu erhöhen und damit Überflutungen bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu verhindern“, erläutert Harald Haider, Leiter des Baubezirksamts Lienz, welches das Projekt im Auftrag der Gemeinden Heinfels und Sillian umgesetzt hat. Wie auch die Drau wurde der Villgratenbach von der Mündung bis zur historischen Pun-Brücke um bis zu einen Meter tiefergelegt. Auf einer Länge von 500 Metern wurden massive Uferschutzmauern errichtet. Auf der orografisch rechten Bachseite wurden die bestehenden Uferböschungen stabilisiert. Oberhalb der Pun-Brücke wurden die Ufer teilweise angehoben. Im Zuge des Hochwasserschutzes wurden auch die Passierbarkeit für Fische verbessert und die Uferbereiche fachgerecht und artenreich bepflanzt.

Zweiter Abschnitt startet im Herbs

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Im Herbst dieses Jahres ist vorgesehen, mit dem zweiten Bauabschnitt am Villgratenbach zu beginnen. Herzstück ist eine massive Geschiebesperre beim TIWAG-Krafthaus am Schluchtausgang des Villgratenbachs sein. Die Landesstraße muss angehoben und eine neue Brücke errichtet werden. Linksseitig wird das Ufer durch Dämme und Mauern auf einer Länge von einem halben Kilometer angehoben. Die Kosten für diesen Bauabschnitt werden mit 4,6 Millionen Euro beziffert.

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