Japanischer Pilz lässt Eschen absterben

Verursacher des Eschentriebsterbens ist ein aus Japan eingeschleppter Schlauchpilz. | Foto: BH Lienz/BFI Osttirol
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OSTTIROL (red). Im Bezirk Lienz ist seit 2015 ein Eschentriebsterben zu beobachten. Die Krankheit hat sich mittlerweile flächendeckend in ganz Osttirol ausgebreitet. „Viele der erkrankten Bäume stehen entlang von Straßen und Wegen. Herabfallende Äste und Kronenteile sowie vereinzelt auch umfallende Bäume stellen ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger ist die Schlägerung der erkrankten Eschen unumgänglich“, erklärt Bezirkshauptfrau Olga Reisner.

Die Notwendigkeit dieser Sicherheitsmaßnahme hat eine Begutachtung entlang der Landesstraßen durch MitarbeiterInnen der Bezirksforstinspektion und des Baubezirksamtes ergeben. „Die betroffenen Bäume werden abschnittsweise in Zusammenarbeit und Abstimmung mit den GrundbesitzerInnen und WaldaufseherInnen im Laufe des Jahres gefällt“, informiert der Leiter des Baubezirksamts Lienz Harald Haider. Die Schlägerungsarbeiten starten im April entlang der Drautalbundesstraße, der Pustertaler Höhenstraße und der Landestraßen im Lienzer Talboden.

Japanischer Pilz als Ursache

Verursacher des Eschentriebsterbens ist ein aus Japan eingeschleppter Schlauchpilz. Das sogenannte Falsche Weiße Stengelbecherchen infiziert mittels Sporen die Eschenblätter, wächst in Triebe und Zweige ein und bewirkt dort das Absterben der Rinde und des Holzes.

Akute Bruchgefahr

„Was mit einem vorzeitigen Blattfall und Welke beginnt, führt zum Absterben ganzer Äste, Kronenteile und des gesamten Baumes. Eine weitere Gefahr geht vom nachfolgenden Befall der Wurzeln und des Wurzelstocks durch holzzerstörende Pilze aus, welche die Standfestigkeit der Bäume stark herabsetzen“, erklärt der Leiter der Bezirksforstinspektion Osttirol Hubert Sint. Dadurch besteht akute Bruchgefahr – befallene Bäume können plötzlich umfallen, auch ohne Windeinwirkung.

Esche in Not

Bereits seit 2005 ist in Mitteleuropa ein Eschentriebsterben zu beobachten, seit 2007 grassiert es in Österreich. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) 2015 gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) das vierjährige Eschenerhaltungsprojekt „Esche in Not“ gestartet.

Ziel dieses Projektes ist es, resistente Eschen in ganz Österreich aufzuspüren, zu erfassen und auf ihre Krankheitsresistenz zu überprüfen. Mittelfristig sollen Samenplantagen mit hoch resistenten Eschen eingerichtet werden, die bereits in 20 Jahren erstes Saatgut zur Anzucht von Pflanzen mit befriedigend hoher Resistenz gegenüber dem Eschentriebsterben erzeugen könnten.

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