Mit dem Krieg kommt die Hungersnot
OSTTIROL/MONDIKOLOK (red). Ein Gesundheitszentrum für die Bevölkerung im Südsudan - das ist der Traum den Osttiroler Arztes Franz Krösslhuber für den er in den letzten Jahren hart gearbeitet hat. Nicht zuletzt durch zahlreiche Spenden aus Osttirol hatte das Projekt einen durchaus guten Start. Das Zentrum konnte gebaut und in Betrieb genommen werden. Vielen Menschen in der armen Region wurde geholfen.
Ein Bürgerkrieg im Südsudan bedeutet nun einen herben Rückschlag. "Unser Gesundheitszentrum ist schon seit Januar dieses Jahres auf Grund der dortigen Kämpfe nicht mehr zugänglich, die Menschen und unser medizinisches Personal sind alle geflohen. Wo wir im letzten Herbst noch täglich mehr als hundert Patienten behandelt haben, herrscht nun geisterhafte Stille, die zwei bis dreimal Woche von bewaffneten Angriffen unterbrochen wird", berichtet Franz Krösslhuber aus der Krisenregion.
Aus der Mission medizinische Hilfe für die Region bereitzustellen hat sich mittlerweile eine Nahrungsmittelhilfsmission entwickelt. "Mein erster und tiefster Eindruck war der vorherrschende Mangel an Nahrungsmittel, es gibt keine Märkte, die Menschen konnten auf der Flucht kaum etwas mitnehmen, nun am Ende der Trockenzeit sind die wenigen Feldfrüchte aufgebraucht. Das einzige womit sich die Menschen hier noch über Wasser halten können sind Mangos, die zum Hauptnahrungsmittel wurden, aber auch keine ausreichende Ernährung ermöglichen. Ich sah bereits die ersten akuten Fälle von unterernährten Kindern. Die Malariaerkrankungen steigen nun am Beginn der Regenzeit drastisch an, die unterernährten Körper, vor allem die der Kinder sind geschwächt und den Infektionen schutzlos ausgeliefert. Medikamente sind ebenfalls Mangelware, wir konnten nur die Hälfte der Menschen behandeln. Es ist ein unerträgliches Dilemma entscheiden zu müssen, wer behandelt wird und wem nicht geholfen werden kann", schildert Krösslhuber die Zustände.
Wie es mit dem Gesundheitszentrum weitergehen wird, liegt im Ungewissen. Krösslhuber engagiert sich aber weiterhin für die lokale Bevölkerung: "Wir versuchen zumindest zwei Lebensmitteltransporte pro Woche ins Land zu schaffen. Das reicht zwar bei weitem nicht, könnte aber vielleicht das Überleben Vieler sichern.
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