Speicherteich und Naturjuwel? Beides geht

Lokalaugenschein beim Speicher Tassenbach (von links): TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser mit Alois Heinricher und TVB-Obmann Franz Theurl.
  • Lokalaugenschein beim Speicher Tassenbach (von links): TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser mit Alois Heinricher und TVB-Obmann Franz Theurl.
  • hochgeladen von Hans Ebner

STRASSEN (red). Seit nunmehr 30 Jahren produziert das TIWAG-Kraftwerk in Amlach Strom aus heimischer Wasserkraft. „Die Fertigstellung im Jahr 1988 war ein Meilenstein für den Bezirk: Erstmals konnte ein Großteil des Strombedarfes des Bezirks aus eigener Erzeugung gedeckt werden. Mit einer Jahreserzeugung von 219 GWh zählt Amlach zu den größten Anlagen in unserem Kraftwerkpark“, weiß TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser.

Das Wasser für die Stromerzeugung stammt aus dem Speicher Tassenbach in der Gemeinde Strassen. Dort werden die Wässer der Drau und des Gailbachs zusammengeführt und über einen rund 22 Kilometer langen Druckstollen zum Krafthaus in Amlach ausgeleitet. Neben seiner Funktion als Energiespeicher ist der ca. acht Hektar große See mittlerweile auch ein beliebtes Naherholungsgebiet.

„Für mich ist der Speicher Tassenbach ein gelungenes Beispiel für die Nutzung der heimischen Wasserkraft im Einklang mit der Natur. Die TIWAG-Verantwortlichen haben beim Bau Pionierarbeit geleistet. Neben den Einheimischen ist der Speichersee auch bei den tausenden Radsportlern entlang des Drauradwegs ein beliebter Zwischenstopp“, betont TVB-Obmann Franz Theurl.

Bereits im Zuge der Planungen in den 1970er-Jahren wurde das Ziel verfolgt, die Lebensräume zu erhalten bzw. die ökologischen Verhältnisse sogar noch zu verbessern. So wurde der Speicher als naturnaher See mit steilen und flachen Böschungen, Schilfgürtel und einer typischen Vegetation gebaut. Vorhandene Pflanzen wurden vor Beginn der Bauarbeiten ausgegraben, zwischengelagert und nach Fertigstellung mit einer Vielzahl an Bäumen und Sträuchern wieder eingesetzt.

Heute ist der Speicher Tassenbach ein Kleinod für die Pflanzen- und Tierwelt – etwa 150 verschiedene Vogelarten sind hier beheimatet. Der See ist für zahlreiche Zugvögel der wichtigste Stützpunkt in der Region und ein unverzichtbares Einstands- und Brutgebiet für Wasservögel. „Der Speicher Tassenbach zeigt, dass sich die Nutzung von Wasserkraft und Natur nicht ausschließen. Der Mehrwert durch diesen künstlich geschaffenen See ist enorm“, weiß Alois Heinricher, der das Projekt von Beginn begleitet hat. Zunächst skeptisch, ist der ehemalige Lehrer und passionierte Vogelbeobachter heute ein Stammgast. Über 500 Mal ist er seit Inbetriebnahme um den Speicher gewandert: „Und die Natur hält jedes Mal neue Überraschungen bereit.“

Die Artenvielfalt rund um den See lädt insbesondere im Hochsommer zum Beobachten ein. Auf einem zwei Kilometer langen Naturlehrpfad werden die Besucher über die Fauna und Flora rund um den See informiert. TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser: „Der Speicher Tassenbach ist ein Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige und umweltschonende Energiegewinnung. Dieser ökologische Fußabdruck ist uns als Energieversorger im Eigentum des Landes bei unseren Projekten ein wichtiges Anliegen.“

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