"Ohne Juristen geht's kaum mehr"

Matthias Scherer mit Landesrat Tratter, Alexandra Thaler-Gollmitzer und Bernhard Schneider | Foto: Land Tirol
  • Matthias Scherer mit Landesrat Tratter, Alexandra Thaler-Gollmitzer und Bernhard Schneider
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OSTTIROL (ebn). Mit Gemeindezusammenlegungen tut man sich in Tirol bekanntlich schwer. Zusammen arbeiten geht da schon etwas leichter.
Ein neues Beispiel für eine sogenannte interkommunale Zusammenarbeit ist eine Verwaltungskooperation von elf Osttiroler Gemeinden. Abfaltersbach, Assling, Gaimberg, Iselsberg-Stronach, Kartitsch, Nikolsdorf, Oberlienz, Obertilliach, Prägraten, Schlaiten und St. Johann machen künftig in Sachen Baurecht gemeinsame Sache.
Das Projekt hört auf den Namen "Kommunalmanagement Center Osttirol" und ist mit den Juristinnen Alexandra Thaler-Gollmitzer und Andrea Weis besetzt.
Die teilnehmenden Gemeinden werden in Zukunft ihre Bauamtsangelegenheiten über dieses Center abwickeln. "Umfangreiche Rechtsmaterien, wie eben im Baurecht, werden für die Gemeinden zu einer immer größer werdenden Herausforderung. Durch die Zusammenarbeit kann man hier professioneller werden. Man kann aber schon sagen, dass die Gemeinden hier ihre Komfortzone verlassen haben", erklärt der Asslinger Bürgermeister Bernhard Schneider, über dessen Gemeinde die Kooperation abgewickelt wird.

Durch die Auslagerung der arbeitsintensiven Materie, würden in den Gemeinden Ressourcen freiwerden. "Wir erhalten durch das Auslagern strukturierter Prozesse mehr Spielraum um uns auf andere Aufgaben, wie die Dorfentwicklung oder das Bürgerservice, konzentrieren zu können", so Obertilliachs Bürgermeister Matthias Scherer.
Durch diese Auslagerung würde sich für Bauwerber in den Orten grundsätzlich nichts ändern betonen die Verantwortlichen. Erste Anlaufstelle bleibt das Gemeindeamt und auch der Bürgermeister bleibt oberste Bauinstanz. "Wir wollen die Verfahren vereinfachen und dadurch auch verkürzen", so Scherer.

Dass noch mehr Gemeinden in Osttirol ihre Komfortzone verlassen werden und sich dem Projekt anschließen davon ist man überzeugt. Funktioniert das Konzept, will man auch andere kommunale Bereiche auslagern. So kann man sich Vorstellen das Veranstaltungs- und Personalwesen sowie die Lohnverrechnung künftig zentral zu steuern.

Billig ist das Projekt nicht. Starthilfe gab das Land Tirol und füllte einen Topf mit 450.000 Euro. "Dieses Center ist nicht das erste in Tirol, aber bei weitem jenes bei dem sich am meisten Gemeinden beteiligen. Mittelfristig erwarten wir uns eine Kostenersparnis, aber in jedem Fall eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung für die Gemeinden und die Bürger", erklärte Landesrat Johannes Tratter.

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