Wehe jemand sagt Alemagna

Kurt Steiner, Ferdinand Hueter, Hermann Kuenz und Martin Mayerl.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

LIENZ (ebn). Ein Sager eines Kärntner FPÖ Politikers sorgte vergangene Woche für Hitzewallungen bei heimischen ÖVP-Vertretern.
Christian Ragger, ehemaliger Landesparteichef und für die Nationalratswahlen wieder politisch reanimiert, forderte den Ausbau der Drautalbundesstraße zur Autobahn samt Anschluss an die Alemagna - quer durch Osttirol. Eine weltfremde Idee, die von Kompetenzüberschreitungen nur so strotzt und nur ein Ziel verfolgte: Staub aufwirbeln. Dieses Ziel wurde ganz klar getroffen.

Den heimischen VP-Politikern brannte der Staub offenbar derart in den Augen, dass in aller Eile zu einer Pressekonferenz neben der B100 eingeladen wurde. Unterstützt wurden sie dabei vom Kärntner VP-Klubchef Ferdinand Hueter. Normalerweise würde man so eine Forderung nicht ernst nehmen, aber dies sei schon sehr präpotent, erklärten die heimischen Politiker. "Es wird keine Autobahn und keine Schnellstraße durch Osttirol geben. Das ist mit Kärnten und Südtirol abgestimmt", erklärte der Landtagsabgeordnete Hermann Kuenz.

Sein Parteikollege Martin Mayerl ergänzte: "Wir sind für eine zeitgemäße Verkehrserschließung, aber sicher nicht für Autobahnen." In Osttirol gibt es verkehrstechnisch vor allem zwei neuralgische Punkte. Zum einen Sillian mit seiner engen Ortsdurchfahrt und zum anderen Lienz. In Sillian gibt es eine klare Position, bzw. einen Gemeinderatsbeschluss, für eine Umfahrung. In Lienz laut Vizebürgermeister Kurt Steiner (ÖVP) nicht. "Zur Entlastung von Lienz ist bislang überhaupt nichts passiert", konnte sich Steiner einen Seitenhieb auf Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) nicht verkneifen. Das Verkehrsproblem gibt es in Lienz allerdings nicht erst seit Blaniks Amtsantritt und in den Jahren vor ihr, wurden auch keine Lösungen präsentiert.
Der Osttiroler FPÖ Nationalrat Gerald Hauser ist übrigens nicht auf der Linie seines Kärntner Parteikollegen. Man sei nicht für eine Autobahn und gegen Transitverkehr. Sehr wohl aber für eine verkehrstechnisch bessere Anbindung.  Hauser fordert einmal mehr einen Tunnel am Plöckenpass. Wie die Anbindung über den Gailberg ins Drautal vonstatten gehen sollte, müssten sich Verkehrsplaner überlegen, erklärte der Osttiroler FPÖ-Nationalrat.

Aber darum ging es überhaupt nicht. Nicht um eine Autobahn durch das Drautal oder einen Tunnel im Gailtal, nicht um die Alemagna, nicht um die Entlastung zweier verkehrsgeplagter Osttiroler Orte. Es geht um den 15. Oktober, um die bevorstehenden Wahlen und darum, in den kommenden Wochen Stärke und Handlungswillen zu zeigen. Da sich die Parteien in den kommenden Wochen noch viele Steilvorlagen liefern werden, wird es an Gelegenheiten dazu nicht mangeln.

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