Sozialmarkt Ottakring: Spendenziel für Transporter zum Greifen nahe
Spendenaktion für den Sozialmarkt Ottakring: Aufgrund der steigenden Kundenzahl muss ein Transporter her. Mittels Crowdfunding wird für einen Lieferwagen Geld gesammelt.
OTTAKRING. Das Ziel ist fast geschafft: "Nur" noch rund 6.500 Euro fehlen, bis der Sozialmarkt Ottakring genug Geld zusammen hat, um einen Transporter anzuschaffen. 27.000 Euro sind dafür nötig. Wer mindestens 10 Euro spendet, kann dann in Zukunft – falls gewünscht – seinen Namen auf dem Lieferwagen wiederfinden.
Der Grund für die Notwendigkeit des Autos ist ein trauriger: Immer mehr Menschen können sich die Preise im regulären Handel nicht mehr leisten und sind auf die Sozialmärkte des Wiener Hilfswerks angewiesen. Im Durchschnitt kaufen 207 Kunden täglich in dem Markt in der Hyrtlgasse 28 ein – laut Hilfswerk eine Steigerung von sechs Prozent. Damit man berechtigt ist, hier einzukaufen, muss nachgewiesen werden, dass das Einkommen unter der Armutsgrenze liegt und der Hauptwohnsitz in Wien ist. Außerdem muss eine Einkaufskarte beantragt werden.
Preise im Handel steigen
Die Arbeiterkammer (AK) nimmt regelmäßig die Preisentwicklungen bei den preiswertesten Lebens- und Reinigungsmitteln unter die Lupe und hat vor Kurzem neue Zahlen veröffentlicht. Ein Einkaufskorb mit preiswerten Lebensmitteln ist im Vergleich zum Juni 2017 um rund sieben Prozent teurer geworden, Teebutter zum Beispiel um 34 Prozent. Darin kann ein Grund für die steigenden Kundenzahlen im Sozialmarkt vermutet werden.
Durchschnittlich bezahlte man im Vorjahr für einen Einkaufskorb mit den 40 preiswertesten Lebensmitteln und Reinigungsprodukten 51,75 Euro. Heuer ist der Preis dafür auf 55,34 Euro angestiegen. "Wer auf sein Geld schauen muss, den trifft das besonders hart", so AK-Konsumentenschützerin Manuela Delapina.
Grundnahrungsmittel fehlen
Um auch bei der steigenden Nachfrage genug Waren zu haben, braucht der Sozialmarkt einen Lieferwagen, um Spenden abholen zu können. Spender sind Supermärkte, Bäckereien oder Produzenten. "Meistens fehlt es an Grundnahrungsmitteln wie Eiern, Fleisch, Wurst, Fisch, Käse, Reis, Konserven oder Nudeln", heißt es vom Hilfswerk. "Aber auch Hygieneprodukte sind eher Mangelware." Menschen, die bis auf die Straße hinaus eine Warteschlange bilden, sind beim Sozialmarkt Ottakring keine Seltenheit.
Im Februar hat das Hilfswerk deshalb die Spendenaktion gestartet, unterstützt von Minisex-Sänger und Werbeprofi Rudi Nemeczek, der dafür seinen 1980er-Jahre-Hit "Ich fahre mit dem Auto" gemeinsam mit Bandmitglied Hannes Seidl extra umgetextet hat.
Das Video und alle Infos zur Crowdfunding-Kampagne gibt es auf www.wiener.hilfswerk.at
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