LiLa4Green: Das Matznerviertel wird grüner
"LiLa4Green" heißt ein Projekt, das mehr Grün und Wasser in das dicht verbaute Grätzel bringen soll.
PENZING. Was haben das Matznerviertel – das Gebiet rund um die Goldschlagstraße, Märzstraße und Linzer Straße – und Innerfavoriten gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig. Und doch wurden diese beiden Gebiete vom Austrian Institute of Technology (AIT) für ein gemeinsames Projekt ausgewählt. Beide Gebiete sind dicht verbaut und neigen im Sommer dazu, sich stark aufzuheizen. Es bilden sich "urbane Hitzeinseln".
Zur Vermeidung dieser Hitzeinseln hilft es, mehr Grün und Wasser ins Stadtbild zu integrieren. Dafür fehlt im Matznerviertel und in Innerfavoriten wiederum oft das Geld. Das Projekt "LiLa4Green" soll hier helfen. "LiLa" steht für "Living Lab". Gemeint ist damit ein Labor, an dem auch die Bevölkerung und Interessenvertreter beteiligt sind. Die Initiative wird vom Förderprogramm "Smart Cities Demo" des AIT unterstützt. Dass die Bevölkerung an den Lösungen für ihre eigene Nachbarschaft mitarbeiten darf, ist den Initiatoren besonders wichtig: "So werden einerseits Bedürfnisse und Expertisen verknüpft, andererseits wird auch das Bewusstsein für Maßnahmen im Hinblick auf den Klimawandel erhöht", meint die Projektleiterin Tanja Tötzer. Es soll außerdem nicht nur auf das Klima geschaut, sondern auch soziale Aspekte sollen bei der Planung miteinbezogen werden.
Drei Projektphasen
Das Projekt läuft in drei Phasen ab: Bis Jahresende läuft eine Potenzialanalyse. Studierende der Technischen Uni werden die Stadtstruktur skizzieren, beobachten und Bewohner befragen, erklärt Tanja Tötzer. Gleichzeitig wird ermittelt, wer die Stakeholder – also etwa Bezirkspolitiker als lokale Entscheidungsträger, Immobilienbesitzer, Bauträger und Planende – in den betroffenen Gebieten sind.
Danach werden gemeinsam mit der Bevölkerung Methoden erarbeitet und durchgeführt. Das können Messungen, Simulationen oder Befragungen sein. Geplant ist in dieser Phase auch, dass es eine App geben soll, die virtuell zeigt, wie die unterschiedlichen Ideen aussehen könnten. Dies dient den Menschen dazu, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Stadt durch Begrünung aussehen könnte und welche Zusammenhänge oder Auswirkungen bestimmte Eingriffe haben würden. Dann geht es an die Umsetzung. Zum Abschluss wird dann überprüft, wie teuer und umständlich der Erhalt der neuen Grün- und Wasserflächen ist. Die beiden Modellregionen sollen Aufschluss über geeignete Maßnahmen für ganz Wien und andere Städte geben.
Ziel: Stadtoasen
Bis dahin wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen: Das Projekt läuft bis Februar 2021. Am Ende stehen durch die Verknüpfung von Wasser- und Grünflächen neue Stadtoasen, die in den heißen Sommermonaten Abkühlung verschaffen.
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