1918 in Penzing und Hietzing: Otto Wagner, Gustav Klimt und Egon Schiele
Vor 100 Jahren starben drei der größten Künstler der Stadt. Alle drei haben in Hietzing und Penzing ihre Spuren hinterlassen.
PENZING/HIETZING. 1918 ging es Schlag auf Schlag: Im Februar, April und Oktober dieses Jahres starben drei der wichtigsten Künstler der Jahrhundertwende. Sie alle hatten eine Verbindung zum Westen Wiens und haben einige Zeit hier verbracht. Ihr Werk zeugt noch heute davon. Gustav Klimt wurde in der Linzer Straße in Penzing geboren. 1902 schuf er für die Wiener Secession den Beethovenfries. Fünf Jahre später entstand Klimts berühmtestes Gemälde, "Der Kuss". Ab 1911 – Klimt war bereits ein berühmter Maler – arbeitete er in der Feldmühlgasse 11 in Hietzing. Heute findet man hier die Klimt-Villa.
Das Todesjahr 1918: drei große Namen
Gustav Klimt starb am 6. Februar 1918. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof bestattet. Auch Egon Leo Adolf Ludwig Schiele zählt neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Wiener Moderne. Neben zahlreichen Selbstbildnissen ist Schiele vor allem für seine Akte, die fast ausschließlich Frauen und Kinder zeigen, bekannt. Aber auch seine Landschafts- und Städtebilder erfreuen sich bei Kunstliebhabern auf der ganzen Welt großer Beliebtheit. Am Tag nach Gustav Klimts Tod fertigte Schiele in der Totenkammer des Allgemeinen Krankenhauses drei Zeichnungen von Klimt an. Zu diesem Zeitpunkt stieg Schiele in der Wiener Kunstszene auf. Am 31. Oktober 1918 starb Egon Schiele. Er hatte wie Klimt sein letztes Atelier im 13. Bezirk. Schiele wurde auf dem Ober St. Veiter Friedhof bestattet.
Otto Wagner: Visionär der Architektur
Otto Koloman Wagner wurde 1841 in Penzing geboren. Er war der bedeutendste österreichische Architekt der Jahrhundertwende. In den 1890er-Jahren wurde der Bau der Wiener Stadtbahn begonnen und 1901 konnte das Projekt abgeschlossen werden. Der historische Bestand steht heute unter Denkmalschutz. Außerdem war Wagner von 1902 bis 1907 mit dem Generalplan der Niederösterreichischen Landesirrenanstalt am Steinhof beschäftigt. In den Jahren 1904 bis 1907 baute er die Kirche am Steinhof. Am 11. April 1918 starb Wagner. Er wurde ebenfalls auf dem Hietzinger Friedhof bestattet.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.