Heimat großer Töchter: Tag des Denkmales am 24. September in Penzing
Der Tag des Denkmales ist in diesem Jahr den Frauen gewidmet. In denkmalgeschützten Gebäuden erfährt man am 24. September einiges von bekannten und weniger bekannten Frauen in der Geschichte.
PENZING. Bekanntes einmal anders sehen – so könnte das Motto lauten, an dem sich am Tag des Denkmals ein Großteil der Veranstaltungen orientiert. In diesem Jahr, am 24. September, geht es um Frauen. unter dem Motto "Heimat großer Töchter" bieten zahlreiche Institutionen Führungen und Ausstellungen in denkmalgeschützter Atmosphäre an.
Im Jahr 2017 jährt sich der 300. Geburtstag von Maria Theresia. Dieses Jubiläum ist auch am Tag des Denkmals Schwerpunkt beim Motto „Heimat großer Töchter“.
Die Stationen in Penzing
Das Bahá'í Center Austria in der Maroltingergasse 2 ist das Zentrum der österreichischen Bahá‘í-Gemeinde und wurde 2010 in dem von 1903 bis 1905 vermutlich von einem Schüler Otto Wagners entworfenen, ehemaligen Offizierskasino eingerichtet. Der Baustil entspricht der Frühmoderne mit Jugendstil-Ornamenten. Das Gebäude wurde 2008 erworben und nach den Auflagen des Denkmalschutzes grundlegend revitalisiert und saniert. Nach einer Führung erfährt man in einer Ausstellung mehr über eine große Tochter Persiens, die Vorbild für zwei für Frauenrechte in Österreich kämpfende Aktivistinnen war, sowie über die Verbindung der Bahá‘í-Religion zur ersten Friedensnobelpreisträgerin. Geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr, Führungen werden bei Bedarf angeboten und dauern etwa 25 Minuten.
Die Leistungen von Frauen in der Technik lagen oft im Verborgenen. Ein Rundgang im Technischen Museum Wien (Mariahilfer Straße 212) wirft einen Blick auf bekannte und unbekannte Frauen, zeigt ihre Leistungen auf und geht der Frage nach, welche sozialen und politischen Bedingungen dafür ausschlaggebend waren. Alle Frauenbiografien stehen in Zusammenhang mit einem historischen Objekt. Das Museum ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Um 15.30 findet eine Führung zu Frauen in der Technik statt. Der Eintritt ist für die zu der Führung angemeldeten Personen frei. Alle Ausstellungsräume sind nur zu regulären Tarifen und Öffnungszeiten zugänglich. Anmeldung erforderlich ab 11. 9. unter www.technischesmuseum.at
Schönbrunn und Gustav Klimt
Auch im benachbarten Hietzing gibt es einiges zu sehen. Maria Theresia und Franz I. Stephan begründeten mit dem Holländischen Garten in Hietzing ab Mitte des 18. Jahrhunderts eine der seit über 250 Jahren bedeutendsten botanischen Sammlungen Europas. Über 200 Jahre botanisch und gärtnerisch entwickelt, umfasst das Areal heute noch das Palmenhaus, Sonnenuhrhaus und den botanischen Garten Schönbrunn. Das Gesamtareal direkt am Schönbrunner Tiergarten besticht durch seine einzigartige Geschichte und den botanisch wertvollen Bestand an Naturdenkmalen. Das ursprünglich der Kaiserfamilie und Gärtnern vorbehaltene denkmalgeschützte Areal steht heute im Spannungsverhältnis der vielfältigen Nutzungen und Erwartungen.
Geöffnet ist von 6.30 bis 20 Uhr, die Führung um 14 Uhr dauert ca. 2,5 Stunden, Treffpunkt ist beim Hietzinger Tor.
1911 bis 1918 mietete Gustav Klimt ein ebenerdiges Gartenhäuschen im Biedermeierstil nahe Schönbrunn an. In der Klimt Villa (Feldmühlgasse 11) gestaltete der Künstler das von ihm erwünschte Umfeld, Atelierhaus und Garten, wo nur eingeladene Gäste willkommen waren. Es ist dies die einzige authentische Stätte, die an Klimt erinnert. 1923 wurde Klimts Gartenatelier mit einer neubarocken Villa überbaut, daher der überlieferte Terminus „Klimt Villa“. In den ursprünglich erhaltenen Atelierräumen im Erdgeschoß der Villa werden eine Rekonstruktion der Einrichtung und eine Dokumentation über Klimts Schaffen geboten. 1911/1912 bis 1918 entstanden dort 51 Ölgemälde und Hunderte Zeichnungen. Die Villa ist am 24. September von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Führungen finden um 11 und 13 Uhr statt.
Zur Sache
Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag zur europäischen Initiative der European Heritage Days (EHD) und das jährliche Denkmal-Event in Österreich. Er wird vom Bundesdenkmalamt organisiert und durchgeführt und findet alljährlich am letzten Sonntag im September bundesweit statt. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren, dieses erlebbar zu machen und Interesse für die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu wecken. Alle Programmpunkte der Veranstaltung sind, sofern nicht anders angegeben, am Tag des Denkmals kostenlos zu besuchen.
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