Der Polizist mit dem Spenderherz

Polizist Eduard Schweighofer ist als Computerforensiker Spezialist für die Auswertung von PCs und Handys.
  • Polizist Eduard Schweighofer ist als Computerforensiker Spezialist für die Auswertung von PCs und Handys.
  • hochgeladen von Michael Köck

SAXEN. Ein gewöhnlicher Polizist. Das war Eduard Schweighofer nie. Nach der Gendarmerieschule 1988 verschlug es ihn rasch zur Spezialeinheit Cobra.
"Alleine 1992 bin ich 65 Mal vom Flughafen Schwechat weggeflogen", erzählt der leidenschaftliche Polizist.

Als Personenschützer lernte er die Spitzen der nationalen und internationalen Politik kennen. Beim Opernball und als bewaffneter Flugbegleiter sorgte er für Sicherheit. Geprägt haben ihn Einsätze für die Vereinten Nationen (UN) in Ruanda, Mosambik und im Kosovo – mit Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

Als langjähriger UN-Friedenspolizist: "Die Auslandseinsätze haben mein Weltbild gedreht. Als Polizist vertrete ich heute das Motto 'leben und leben lassen'."

"Meine Aufgabe war es, die freien Wahlen zu beobachten", sagt Schweighofer, der den Völkermord in Ruanda vor Ort miterlebte: "Als der amtierende Präsident mit einer Rakete abgeschossen wurde kam es zum Blutbad mit Hunderttausenden Toten in wenigen Wochen", erinnert er sich zurück. In Osttimor wurden die Fenster seines Autos beschossen. Um 2000 kam aber die Zeit sesshaft zu werden, eine Familie zu gründen. So kehrte er auf den Posten nach Grein zurück. Im September 2014 brach der heute 48-Jährige zusammen – Herzinfarkt. Irgendwann sei ihm alles zu viel geworden. "Ich konnte den Stress nicht mehr abbauen", erzählt der Vater von drei Kindern.

18-stündige Operation

Unglückliche Umstände führten dazu, dass er nach der OP eine Herzpumpe benötigte. Organe wie Leber und Niere gerieten in Mitleidenschaft. Dann die erschütternde Nachricht: Du brauchst ein neues Herz. Ein Jahr ist mittlerweile vergangen. Im August 2016 erhielt Schweighofer bei einer 18-stündigen Operation in Innsbruck ein Spenderherz. Er erholte sich rasch. "Was psychisch zu Beginn ein Problem ist: Du darfst dir keine Krankheiten einfangen. Ich durfte die eigenen Kinder nicht drücken. Die verstehen das nicht. Und da war die Angst, ob eh alles passt, wenn etwas zwickt."

"Die Grenze im Hirn"

Vieles sei Einstellungssache: "Du musst dir etwas zutrauen, die Grenze besteht im Hirn." Und dieses Vertrauen machte es wohl möglich, dass er im Mai 2017 wieder seinen Dienst antrat. Seit Juni ist der IT-Experte beim Landeskriminalamt Linz als Computerforensiker tätig, derzeit 30 Wochenstunden. Eine Rückkehr in den Bezirk Perg ist geplant. Groß sei nach wie vor die Dankbarkeit. Neben der Familie stützte ihn die Kollegialität. "Das erkennst du in so einer Situation erst. Wir Polizisten arbeiten viel intensiver zusammen als Mitarbeiter in anderen Berufen."

Nach der Herz-Operation: "Pension war für mich nie ein Thema. Mir geht es ja nicht schlecht. Ich bin Polizist aus Überzeugung."

Der Saxner führt heute ein normales Leben. Die Immunsuppressiva verhindern ein Abstoßen des neuen Herzens. "Es ist ein junges Herz. Ich soll in Bewegung bleiben, es aber nicht übertreiben. Wichtig ist, Stress zu vermeiden und mit sich selber zufrieden zu sein." Ausgleich findet er beim Segeln, Jagen, Fischen und Zillenfahren. Eine vorzeitige Pensionierung war nie Thema. "Wichtig ist mir, aus Sicherheitsgründen in Zivil arbeiten zu können." Zur Polizei gegangen sei er wegen der Gerechtigkeit und um die Schlechten zu fangen. "Das hat sich auch mit dem neuen Herzen nicht geändert."

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