Geretteter Mautturm wird zum Tourismus-Magnet
SARMINGSTEIN. Das „Drama“ um den Mautturm Sarmingstein nimmt ein gutes Ende. Ein über den Strudengau „hinaus leuchtendes“ Ausflugsziel wird geschaffen. Im April startet die Renovierung und Sanierung des über 500 Jahre alte Turms, der eine imposante Aussicht in das Donautal bietet. Der Historische Verein Sarmingstein mit Obmann Markus Pöcksteiner schaffte in mehrjähriger Vorarbeit ein Leader-Projekt. Der Turm wird wieder begehbar. Der Zugang wird kindersicher. Der Zugangsweg wird verbreitert und beschildert. Mit Texten wird auf die kulturhistorische Bedeutung aufmerksam gemacht. Der Turm ist einer der letzten mittelalterlichen Mauttürme an der Donau. Im Sommer wird auch eine Beleuchtung das kulturhistorische bedeutende Denkmal ins rechte Licht setzen. „Die Eröffnung des Turms ist am Tag des Denkmales am 30. September geplant“, informiert Markus Pöcksteiner.
Die Gesamtksoten der Sanierung betragen 75.000 Euro. Das Geld kommt von Land, Bund, Leader und Eigenmitel. Der Verein hat durch den Verkauf von 100 historisch wertvollen Stichen und Lithographien, Ansichten aus Sarmingstein, 20.000 Euro eingenommen.
2013 donnerten nach starken Regenfällen Teile des Mautturms in Sarmingstein auf das Geleis der Donauuferbahn. In zwei Häusern, die unmittelbar unterhalb des Turms liegen, dürfen einige Zimmer nicht mehr bewohnt werden. Die B 3 wurde für Wochen gesperrt. Gegen den drohenden Abriss des Mautturms regt sich massiver Widerstand.
Karl Hohensinner: „Als ich hörte, dass der Maut-Turm in Sarmingstein abgetragen wird, bin ich auf der Stelle aufgesprungen, die BezirksRundschau verständigt und zum Ort des Geschenes gefahren. Ich habe tagelang Mails geschrieben an Bundespräsident Fischer, Ämter und Institutionen, stundenlang telefoniert und viele Leute dazu gebracht, bei Institutionen unablässig nachzufragen. Niemand hat geglaubt, dass ich mich fünf vor 12 noch mit meinen Argumenten und meiner Strategie durchsetzen kann.
Aber es konnte das Bewusstsein geweckt werden, dass der Turm wertvolles Kulturgut ist. Als Kulturwissenschaftler und im Tourismus Tätiger war mir das selbst sonnenklar. Dieses Wissen anderen in wenigen Tagen zu vermitteln hat viel Durchsetzungskraft von mir verlangt und ich habe dabei nicht nur Unterstützung sondern auch soziale Ausgrenzung erlebt“, sagt Karl Hohensinner.
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