Katsdorf: Die letzten Schultage im "Peterseilhof"

Christoph Fischl, Kathrin Winischhofer, Alexander Mühlberger, Johannes Fragner, Lehrer Josef Dietachmair, Christoph Kogler, Dir. Franz Scheuwimmer.
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  • Christoph Fischl, Kathrin Winischhofer, Alexander Mühlberger, Johannes Fragner, Lehrer Josef Dietachmair, Christoph Kogler, Dir. Franz Scheuwimmer.
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KATSDORF. Schulisches Treiben herrscht in und um den mächtigen Vierkanter. Äußerlich deutet wenig auf den baldigen Abschied hin. Die Schulen Katsdorf, Freistadt und Kirchschlag verschmelzen zum AgrarBildungsZentrum (ABZ) Hagenberg. Am 7. Juli steht der letzte Schultag in Katsdorf an. 18 Lehrer, neun Mitarbeiter und 55 Schüler packen dann ihre sieben Sachen. "Wir verlassen etwas, das uns sehr ans Herz gewachsen ist. Die Schule hat eine 70-jährige Tradition und einen ausgezeichneten Ruf. Fünf Direktoren, viele Lehrkräfte und Mitarbeiter haben hier mit vollstem Einsatz gearbeitet", sagt Direktor Franz Scheuwimmer, der seit 32 Jahren an der Schule arbeitet. "Wir beziehen aber eine Schule, die wirklich hervorragend ausgestattet ist."

Franz Scheuwimmer, Direktor: "Es herrscht derzeit neben dem regulären Schulbetrieb eine sehr intensive Phase: Mit baulichen Entscheidungen, Teamentwicklungstagen und Feilen am Schulkonzept."

Für die wechselvolle Geschichte des "Peterseilhofes" beginnt ein neuer Abschnitt. 1874 bis 1879 erbaut, hielt 1947 die Schule Einzug. Damals herrschte eine Notzeit und Lebensmittel waren Mangelware. Um die Versorgung sicherzustellen, siedelte Landesrat Johann Blöck die Schule hier an. Tausende Schüler wurden auf landwirtschaftliche Tätigkeiten vorbereitet. Sogar Tobias und Gattin Julia Moretti drückten hier die Schulbank, belegten einen mehrwöchigen Facharbeiterkurs.

Hektischer Schulschluss

Froh ist der Direktor, dass die Gemeinde den Hof erwirbt und es eine sinnvolle Nachnutzung gibt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht auch Josef Dietachmair, der seit 1999 hier unterrichtet. "Wir sind fast zu einer kleinen Familie zusammengewachsen", sagt er. Hagenberg hätte aber schon seine Vorzüge: "Wir bekommen endlich eine neue EDV-Ausstattung, ein schnelleres Internet, Tablets, modernes Labor, Gymnastik- und Fitnessraum. Auch das Wohnen im Internat wird ein ganz anderes sein." Das Ziel sei es, die kollegiale Atmosphäre durch das Schaffen von kleineren Einheiten mitzunehmen. Die Schüler der jetzigen ersten Klassen sind schon gespannt auf Hagenberg. "Es wird interessant, wie es dort ausschaut", fragt sich Johannes Fragner. Ob man eine Hektik ob der baldigen Übersiedlung merke? "Der Schulschluss mit den Prüfungen ist generell hektisch", lacht Christoph Fischl. Das Familiäre an Katsdorf schätzen die Schüler. "Der Direktor kennt alle unsere Namen, es wird dort wohl nicht so persönlich", vermutet ein Schüler. Ein Hauch Landwirtschaftsschule durchweht Katsdorf aber weiter. Das Landesgut bleibt großteils erhalten. 30 Hektar Acker und Wald werden als landwirtschaftliche Versuchsflächen vom ABZ aus bewirtschaftet.

Zur Sache

Nachnutzung: Das jetzige Gebäude der Landwirtschaftsschule wird voraussichtlich im Herbst von der Gemeinde erworben. Geplant ist eine multifunktionale Nutzung mit Gemeindeamt, Veranstaltungs- und multifunktionaler Saal, Wohngruppen für die Diakonie, Hofladen/Café, Büro- und Geschäftsflächen und Musikproberäume. Ein teilweiser Umbau wird nötig sein. Der Maschinenring Gusental bleibt.
ABZ Hagenberg: 260 Fachschüler und rund 80 Abendschüler werden von etwa 50 Lehrern ab 11. September unterrichtet. Angeboten werden die Fachrichtungen Landwirtschaft und ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement sowie eine Mischform der beiden Richtungen. Die Schule ist mit Werkstätten, Labors, Lehrküchen, Praxisräumen uvm. ausgestattet. Pflanzenbauliche Versuche der AGES stehen zur Verfügung.

Christoph Fischl, Kathrin Winischhofer, Alexander Mühlberger, Johannes Fragner, Lehrer Josef Dietachmair, Christoph Kogler, Dir. Franz Scheuwimmer.
Tobias Moretti erhielt 1997 den Facharbeiterbrief. | Foto: LWS Katsdorf
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