Alarm bei Behinderten: Suche nach 25 Millionen Euro

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BEZIRK. Die Lebenshilfe schlägt Alarm und spricht von schmerzvollen Auswirkungen und spürbaren Einschränkungen der Qualität. 25 Millionen Euro müssen in der Behindertenarbeit in Oberösterreich eingespart werden. Die
Lebenshilfe OÖ würde das mit voraussichtlich ca. 4,1 Mio. Euro betreffen.
Die Lebenshilfe informierte ihre Mitarbeiter, Mitglieder und Funktionäre: „ Das neue Jahr beginnt mit einer extrem schlechten Nachricht: die Sozialabteilung des Landes OÖ hat allen Trägern angekündigt, dass in der Behindertenhilfe jährlich 25 Mio. Euro einzusparen sind.“
Walter Edtbauer, Leiter der Tagesheimstätte Grein, ist erzürnt: Das ist schon die dritte Welle von Einsparungen. Jetzt geht es an das Eingemachte, Personalkürzung. Die Lebenshilfe OÖ hat bereits 50 Klienten aufgenommen, ohne dafür bezahlt zu bekommen. Dann haben wir die Verpflegungskosten gekürzt, bei Bürobedarf gespart. Wir haben das Einsparungs-Potential erreicht.“
Kein gutes Haar lässt Fritz Baumgartner, ein betroffener Vater, an der Landespolitik. Er ärgert sich, dass man der Sozialabteilung für die Behindertenarbeit nicht das notwendige Geld gibt:„ Genommen soll das Geld jetzt von denen werden, die keine Stimme haben. 25 Millionen Euro! Tausende Menschen mit Behinderungen stehen auf der Warteliste. Frustrierte Jugendliche mit Behinderung sitzen sieben Tage je 24 Stunden bei ihren geknickten Eltern sinnentleert zuhause, ohne jede Perspektive. Diejenigen, die bereits einen Platz bei einer Tagesstruktur oder einer Wohneinrichtung haben, sollen irgendwie „billigst untergebracht“ werden. Ohne jede fach- oder heilpädagogische Begleitung, irgendwie versorgt werden. Am Kosteneffizientesten wäre wohl eine Zusammenpferchen in Schlafsälen. Wir Eltern können nicht zuschauen, wie im Behindertenbereich die finanziellen Daumenschrauben jährlich stärker angezogen werden. Unser Appell, unser Hilfeschrei ergeht jetzt an das Gewissen der Bevölkerung und an die unabhängigen Medien als ganz wichtige Säule der Demokratie.“
Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn: „Wenn Menschen mit Behinderungen Gott sei Dank älter werden, steigen die Kosten. Das ist mit den vorhandenen Mitteln nicht zu schaffen. Wir brauchen einen Behindertenfonds auf Bundesebene. Wenn ich nicht mehr Geld bekomme, habe ich keine andere Möglichkeit als Einsparungsmaßnahmen zu setzen. Wir werden gemeinsam mit den Träger-Organisationen Lösungen suchen. Ich habe jedenfalls sichergestellt, dass die kollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen für die Mitarbeiter abgegolten werden."

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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