Schwertberg: Sozialhilfeverband soll neuer Altenheim-Betreiber werden
Gemeinderat fällt Entscheidung – SPÖ gegen Betreiberwechsel
SCHWERTBERG. Im Herbst 2016 wurde bekannt, dass sich die Volkshilfe Perg als Betreiber des Seniorenheims zurückzieht. Die Gemeinde als Eigentümer war aufgerufen, einen Nachfolger zu finden. Interesse haben die Volkshilfe OÖ und der Sozialhilfeverband (SHV) Perg bekundet. Nun liegt ein Plan am Tisch, der Gemeinderat entscheidet am Donnerstag: Der SHV als Heim-Betreiber, die Volkshilfe OÖ erhält mobile Dienste, Tageszentrum und betreubares Wohnen.
"Mischlösung"
"Eine Mischlösung, jede Organisation kommt mit ihren Stärken zum Einsatz", so Ortschef Max Oberleitner (VP). "Die Mitarbeiter werden alle übernommen. Keiner wird schlechter gestellt. Auch am Leistungsangebot wird sich nichts ändern." Ein Vorteil sei, dass der SHV als Träger fungiere und damit die Gemeinde nicht mehr haftbar sei. Außerdem werde der durchschnittliche Tagsatz aller SHV-Heime angenommen, das Heim für Vollzahler billiger. Die SPÖ ist gegen den Betreiberwechsel. Die Suche nach einem neuen Betreiber wäre nicht erforderlich gewesen. "Vielmehr ist durch die Rechtsnachfolge der Perger Volkshilfe in Form der Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH Oberösterreich die Kontinuität gewährleistet", so SP-Gemeindevorstand Thomas Kastner. "Klar ist, dass durch eine Zerschlagung der vorhandenen Strukturen Synergien zwischen Pflege und betreubarem Wohnen zerstört werden. Ein qualitativer Rückschritt ist damit vorprogrammiert", so SP-Fraktionschef Herbert Muschitz. Oberleitner dazu: "Es gibt ganz klare Gründe für den Betreiberwechsel. Kerngeschäft des SHV sind Seniorenheime und von der Volkshilfe die mobilen Dienste."
Grüne: "SHV-Angebot ist seriös"
Um eine Mehrheit zu erzielen, braucht die VP zumindest eine Stimme der drei anderen Parteien. "Wir können den Grundsatzbeschluss mittragen, weil das Angebot des SHV seriös ist", sagt Hubert Maier, Grüne. Es würden aber Voraussetzungen gelten: Keine Verschlechterung bei Pflegequalität, Vorrecht für Schwertberger auf einen Heimplatz und dass der Standort gesichert ist. Das müsse vertragsmäßig sichergestellt sein.
Die Volkshilfe OÖ sei zu einer "guten Zusammenarbeit" bereit, sollte es eine Mehrheit für den SHV geben. „Wir haben mit derartigen Modellen und Kooperationen viel Erfahrung, und ich möchte betonen, dass die Gespräche mit Bgm. Oberleitner und Bezirkshauptmann Kreisl (Anm. SHV-Obmann) sehr konstruktiv und offen von beiden Seiten geführt werden", sagt Vorsitzender Michael Schodermayr.
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