Welle der Hilfe für Asylwerber im Bezirk Perg
Anzahl der Asylwerber auf über 500 halbiert. BEZIRK. Caritas, Volkshilfe, Diakonie und Rotes Kreuz betreuten am Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Bezirk Perg über 1.000 Asylwerber. Inzwischen wurden Quartiere geschlossen, der Bedarf ist nicht mehr gegeben. In der zweiten Mai-Woche lebten im Bezirk Perg 542 Asylwerbende. Davon werden von der Caritas 230 betreut. Am Höhepunkt der Flüchtlingswelle sorgte sich die Caritas knapp 400 Asylwerber in neuen Gemeinden des östlichen Bezirks.
Wenn die Caritasmitarbeiter über die vergangenen drei Jahre Resümee ziehen, dann sind sie sich einig: Große Zufriedenheit. Es gab viele Hilfen von Seiten der Ehrenamtlichen, auch von den Behörden.
Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden war gut, aber es ist noch viel Luft nach oben. „Wir stehen am Beginn, was das Thema Integration anbelangt“, sagt Margarete Aschauer, eine langjährige Sozialarbeiterin in der Flüchtlingsbetreuung, „weil Integration ein nie enden wollender Prozess ist.“
Asylberechtigte ziehen in Städte
Obwohl rund 70 Prozent der Antragstellenden, Syrer, Afghanen, Iraner, russische Föderation usw. sich über einen Aufenthaltstitel freuen konnten, blieben nur wenige im Ort der Unterbringung und im Bezirk Perg. Mangelnde Wohnungsangebote und überaus schlechte öffentliche Verkehrsverbindungen im Osten des Bezirks zu möglichen Arbeitsplätzen ließen viele Asylberechtigte in die Ballungsräume abwandern. Margarete Aschauer dazu: „Das ist nicht im Sinne der Integration. Gäbe es hier von Anfang an eine dichte Zusammenarbeit mit den Integrationsbeauftragte in den Gemeinden, könnte frühzeitig vor Ort daran gearbeitet werden, wie diese Menschen nach Aufenthaltserteilung im Ort oder Nachbarort gehalten werden könnten.
„Epizentrum der Integration“
Nach Margarete Aschauer liegt das „Epizentrum der Integration“ in Pabneukirchen. Warum? Weil hier die österreichweite Aktion „Ausbildung statt Abschiebung“ ihren Anfang nahm, man den betroffenen Flüchtling persönlich kennt und viele im Ort zusammenhelfen. Mit Sorge sehen die Flüchtlingsbetreuer, dass immer mehr bestens integrierte Familien und ehrgeizige Lehrlinge aus Afghanistan negative Bescheide bekommen. Zornig werden die Helfer, wenn sie die Begründungen lesen, die nicht den Tatsachen entsprechen: mangelnder Integration und keine Chance auf wirtschaftliche Selbsterhaltung.
Bilder: Bilal Usman und Robert Zinterhof https://www.openpetition.eu/at/petition/online/bleiberecht-fuer-fluechtlingskinder-und-deren-eltern
https://www.meinbezirk.at/perg/lokales/solidaritaetspreis-geht-nach-pabneukirchen-d2630918.html
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