Zuerst ausbilden, dann abschieben!

Lehrling Hayatollah Mosheini | Foto: Baumann Glas
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 BEZIRK. „Wir werden auf keinen Fall auf einen so erfolgversprechenden und engagierten Lehrling verzichten. Wir sind nicht dazu da, dass wir für die Abschiebung ausbilden. Wir bilden für die oberösterreichische Wirtschaft aus. Der negative Bescheid für unseren Lehrling Hayatollah Mosheini, 19, kann nur ein juristischer Irrtum sein. Der Afghane hat einen gültigen Lehrvertrag bis Ende Jänner 2021“, bringt es der Unternehmer Franz Baumann auf den Punkt. Seit einem Jahr ist der Afghane als Metalltechniker-Lehrling bei Baumann-Glas beschäftigt.

Als „Weihnachtsgeschenk“ wurde Hayathollah Mohseini ein negativer Asylbescheid in Windhaag bei Perg, wo er derzeit wohnt, zugestellt. Franz Baumann beschreibt den Lehrling als Vorbild in Sachen Integration: Er ist überaus wissbegierig, interessiert sich, wie alles funktioniert, kann sich gut ausdrücken und kann gut fragen. Also ein Vorzeigelehrling. In der Berufsschule hilft er anderen beim Lernen.“ Als Hayathollah Mohseini noch im Perger Containerdorf wohnte, engagierte er sich auch ehrenamtlich bei der Lebenshilfe. Schon in der Übergangsstufe an der Hak Perg sind die großen Begabungen des jungen Kabulers aufgefallen, der im Mai 2015 als unbegleiteter Minderjähriger nach Österreich kam. In Mathematik wird Hayahtollah Mosheini als exzellenter Schüler beschrieben. Deutsch absolvierte er mit einem Sehr gut. Bereits nach einem Jahr in Österreich bestand er das Zertifikat Deutsch Österreich B1 in Rekordzeit.

Wirtschaft bekommt wenig Unterstützung
Derzeit macht sich auch die Wirtschaftskammer Perg für die jungen Asylwerber-Lehrlinge stark. Wie Bezirksstellenleiter Franz Rummerstorfer informiert, wird dieses Engagement von den Betrieben positiv bewertet. Von den politischen Rahmenbedingungen her sei aber das Engagement der Wirtschaftskammer allerdings ziemlich entmutigend.
Derzeit gibt es im Bezirk Perg 22 Asylwerber-Lehrlinge. Davon haben acht einen negativen Bescheid in 1. Instanz, ein Lehrling einen negativen Bescheid in 2. Instanz. Drei Lehrlinge sind subsidär schutzberechtigt, können einmal ein Jahr bleiben. Nur ein Lehrling hat einen positiven Bescheid, also Asyl.

Lehrling Hayatollah Mosheini | Foto: Baumann Glas
Franz Baumann
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