Bergbauern mit Förderpolitik massiv unzufrieden "Geld soll beim Hof ankommen und nicht..."
Der Beruf als Bergbauer allein reicht vielfach nicht mehr, um am Hof überleben und gesunde Lebensmittel produzieren zu können. Drei Viertel der Bergbauern im Bezirk Perg haben sich schon einen Nebenerwerb suchen müssen. Tendenz steigend. Zwei Drittel der Landwirte im Bezirk Perg sind Bergbauern. „Die Erzeugung von gesunden Nahrungsmitteln braucht eine gesunde, sozial abgesicherte Landwirtschaft, die auch gerechte Preise zum Überleben bekommt“, ist Franz Leitner, Bezirksobmann der Nebenerwerbsbauern aus Waldhausen, mit der Ist-Situation unzufrieden. Am Freitag, 10. März, kann es ab 19.30 Uhr im Gasthaus Schiefer in Bad Kreuzen spannend werden. Nationalrat Franz Eßl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bergbauern in der Landwirtschaftskammer Österreich, spricht über die „Zukunftsaussichten für Bergbauern".
Franz Leitner fasst die Sorgen aus dem Bezirk zusammen: „Seit 2011 sind die Einkommen der Bauern um cirka 40 Prozent gefallen. Der Brutto-Stundenlohn beträgt durchschnittlich vier Euro. Dagegen sind die Beiträge der Sozialversicherung gestiegen. Je größer ein landwirtschaftlicher Betrieb, desto geringer ist der Sozialversicherungs-Beitrag je Hektar. Durch die Erhöhung der Einheitswerte im Bergbauerngebiet zahlen kleine Betriebe bis zu 100 Prozent mehr Sozialversicherung.“ Leitner und seine Standeskollegen fordern hier eine rasche Änderung.
Was den Bergbauern im Bezirk noch massiv weh tut: Kürzung der Bergbauernförderung, Steilflächenmahd wird nicht mehr unterstützt, Mutterkuhprämie und Milchkontingent abgeschafft. Franz Leitner spricht sich schon lange für eine andere Förderpolitik aus. „Das Geld soll direkt bei den Höfen ankommen, nicht bei Verbänden und Organisationen. Auch das Leader-Geld geht meistens an der Landwirtschaft vorbei.“
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