Das sind Pergs beste Gründungsideen

BEZIRK PERG. "Es gab noch nie so viele Einreichungen, es war wirklich schwer. Alle sind Gewinner, weil sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben", sagte Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Wolfgang Wimmer. Am vergangenen Donnerstag beim Jungunternehmer-Empfang der Jungen Wirtschaft (JW) mit Verleihung des Gründerpreises. Der Sieg für die beste Idee des Jahres 2016 ging an Michaela Schmidt. Seit Anfang 2016 tourt sie als mobile Haushaltshilfe durch den Bezirk und darüber hinaus. "Ich habe Wartelisten und überlege, jemanden einzustellen", sagt die Münzbacherin. "Es ist kein einfacher Job, du musst 100 Prozent geben." Schmidt war zunächst im Einzelhandel tätig und kümmerte sich danach um ihre vier Kinder, die mittlerweile zwischen vier und elf Jahre alt sind.

"Für mich ist die Arbeit etwas Soziales"

"Ich habe den Haushalt gerne gemanagt. Dann kam mir die spontane Idee, es beruflich zu machen. Und es hat voll eingeschlagen. Es gibt nicht wirklich jemanden, der so etwas in der Region anbietet." Schmidt ist Lizenzpartnerin des Franchise-Gebers "deineHaushilfe", arbeitet aber völlig selbstständig. Familien, Singles und ältere Leute zählen zu ihrem großen Stammkundenkreis. Die vielgebuchte Dame ist viel mehr als eine Putzfrau: Sie geht einkaufen, bügelt, mäht den Rasen und greift auch schon mal zum Hammer. "Gerade ältere Leute sind froh, wenn sie keinen Elektriker holen müssen. Einer Frau habe ich den Türstock hergerichtet, ich wechsle Glühbirnen, habe Betten zusammengebaut. Die Arbeit ist vielfältig", lacht sie. Die vierfache Mutter spricht von einer "sehr persönlichen Arbeit". So schmückte sie am 24. Dezember einer älteren Dame den Weihnachtsbaum. "Sie hat mir gesagt, ich bin ihr Christkind. Für mich ist die Arbeit etwas Soziales, genau das, was ich wollte. Der Gründerpreis krönt das. Die Trophäe erhält einen Ehrenplatz." Im eigenen Haushalt hilft übrigens der Ehemann fleißig mit.

Jungunternehmer-Empfang

Insgesamt gibt es im Bezirk 3.850 Unternehmen. Unterstützend zur Seite steht den Gründern die Junge Wirtschaft. Landesvorsitzender Bernhard Aichinger verwies beim Jungunternehmer-Empfang auf die drei Säulen Netzwerk, Informationsaustausch und Interessensvertretung. "Wir sind Vertreter für 25.000 Jungunternehmer, haben in letzter Zeit extrem viel erreicht. Ohne uns gäbe es kein Crowdfunding, kein Start-up-Paket und keine GmbH Light." Im Bezirk hilft ein engagiertes Team um Dieter Haring bei Netzwerk-Aufbau und Erfahrungsaustausch. JW-Referentin Sabine Käferböck von der WK erhielt eine Anerkennung. Die erfolgreichen Gründer Julia Buchmayr, Bernhard Haba und Reinhard Pilz gaben ihre Erfahrungen weiter.

Zur Sache

•Gründerpreis-Trägerin: Der Gründerpreis für die beste Idee des Jahres im Bezirk Perg ging an Michaela Schmidt, Münzbach, die als Haushaltshilfe eine Marktlücke entdeckt hat.

•Weitere Preisträger: "Gründer des Jahres" dürfen sich auch Gerold Guger, Hexagonale Solarzelle, St. Thomas, und Sonja Wöhrenschimmel-Wahl, Farb-, Stil- und Imageberatung, Ried, nennen. Sie werden demnächst in der BezirksRundschau vorgestellt.

•Die Menschen hinter dem Preis: Den Gründerpreis vergab die Junge Wirtschaft im Bezirk zum achten Mal. Drei Partner halten der Aktion seit dem Start die Treue. Die BezirksRundschau ist medialer Begleiter und hilft den neuen Firmen, ihre Bekanntheit zu steigern. Die Sparkasse OÖ sorgt für das Buffet beim Jungunternehmer-Empfang. Christian Reisinger von der Metallwerkstatt Reisinger ist Schöpfer der Sieger-Trophäe.