"Führerschein? In Zukunft nicht mehr nötig!"

Professor Viktor Mayer-Schönberger konnte als begnadeter Redner das Publikum in seinen Bann ziehen. | Foto:  Christa Nothdurfter
  • Professor Viktor Mayer-Schönberger konnte als begnadeter Redner das Publikum in seinen Bann ziehen.
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MITTERSILL (cn). Der leadergeförderten Initiative "Lernende Region Oberpinzgau" ist es gelungen, Bestsellerautor Professor Viktor Mayer-Schönberger für einen Vortrag zu gewinnen. Mit im Gepäck hatte der gebürtige Zeller sein neuestes Buch "Digital - Markt, Wertschöpfung und Gerechtigkeit im Datenkapitalismus".

Viel Leidenschaft und Esprit

In der NMS Mittersill brach er vor dem zahlreich erschienen Publikum mit viel Leidenschaft und Esprit eine Lanze für die stetig und enorm schnell fortschreitende Digitalisierung. Diese Entwicklung, die vielen Menschen Angst macht, sieht der Experte äußerst positiv. Er meinte unter anderem sinngemäß: "Das Sammeln und Auswerten von so vielen Daten wie möglich schafft Fakten. Und Entscheidungen, die auf Fakten basieren, sind die besseren, die richtigen Entscheidungen. Das ist die Hoffnung und das Versprechen der Digitalisierung." Seine Überzeugung und seine gewonnenen Erfahrungen untermauerte Mayer-Schönberger mit zahlreichen Beispielen. So ist es etwa gelungen, bei Babys, die viel zu früh geboren werden (Frühchen), den Ausbruch einer Infektion 24 Stunden vorherzusagen und daher früher und effektiver die notwendigen Medikamente zu verabreichen, wodurch die Überlebenschance enorm erhöht wird. Dies gelang deshalb, weil man mit Sensoren bei zahlreichen Frühchen jeweils 1.200 Daten (Vitalfunktionen, Blutwerte, ...) gesammelt hatte, wodurch man nun auf ein vergleichbares Muster zurückgreifen kann.

Kein Führerschein mehr dank selbstfahrender Autos

Neben weiteren medizinischen Erfolgen präsentierte der hochkarätige Referent auch Beispiele aus der Wirtschaft oder der Mobilität. Er zeigte sich etwa davon überzeugt, dass in zehn Jahren selbstfahrende Autos, die dank gesammelter Daten viel weniger Unfälle verursachen, zu unserem Alltag gehören.

"Auch der Rechenschieber war einst verpönt"

Befürchtungen von Eltern, dass Kinder und Jugendliche durch die Digitalisierung bzw. durch Smartphones, Tablets und PCs keine oder zu wenig soziale Beziehungen hätten, teilt Viktor Mayer-Schönberger nicht. Er meinte, dass es sich bei diesen Geräten eigentlich nur um andere "Werkzeuge" als früher handle. Schon immer hätten Elterngenerationen die Mittel ihres Nachwuchses kritisiert. Als besonders krasses Beispiel führte er an, dass der erfolgreiche Wissenschaftler Isaac Newton einst den Rechenschieber nur geheim verwendete, weil das "Gerät" offiziell verpönt gewesen war.

"Wann möchte ich etwas Verrücktes tun?"

Sehr wohl jedoch sprach der Professor davon, dass es für die Menschen wichtig ist, sich die Freiheit zu bewahren und zwar unter dem Motto "Wann möchte ich mich auf die Daten verlassen und wann möchte ich etwas Verrücktes tun?"
Mayer-Schönberger sagte auch, dass viele Menschen "Beschränkungen im Kopf" hätten und nicht die Chancen und Möglichkeiten sehen würden, die sich für die Zukunft eröffnen. Besonders auch Regionen wie der Pinzgau können seiner Meinung nach von der Digitalisierung profitieren.

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