Thumersbach: Verzagtes Kind am Straßenrand

Daumen nach unten: Anita Petrovic und deren Tochter Yvonne bei der Bushaltestelle in Thumersbach. | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Daumen nach unten: Anita Petrovic und deren Tochter Yvonne bei der Bushaltestelle in Thumersbach.
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ZELL AM SEE / THUMERSBACH (cn). Den 30. Mai 2018 wird die achtjährige Yvonne wohl lange nicht vergessen. Als das Mädchen zwei Wochen später erzählt, was es an diesem Tag so sehr zum Weinen gebracht hat, ist ihm die Empörung anzusehen: "Ich bin nach der Mittagsbetreuung in der Schule zur Bushaltestelle in Thumersbach gegangen. Von dort aus fahre ich immer mit dem Bus, der am Nachmittag um drei Minuten nach zwei Uhr wegfährt, nach Schüttdorf. Dort ist das Büro von meiner Mama. Aber an diesem Tag ist der Bus nicht stehengeblieben. Der Fahrer hat nur nach vorne gedeutet. Ich dachte, er meint, dass er erst bei der nächsten Haltestelle - das ist die beim Krankenhaus - wieder stehenbleibt. Aber die ist viel zu weit weg, ich konnte ja nicht so schnell dorthin laufen..."

Zum Glück kamen eine Schulkollegin und deren Mutter vorbei...

Die Mutter des Mädchens, Anita Petrovic, wartete indessen ratlos auf ihre Tochter. Was tun? Suchen fahren? Aber wenn Yvonne inzwischen kommt? Sie erzählt, wie es weitergegangen ist: "Während ich voller Sorge wartete, stand Yvonne verzagt und weinend an der Haltestelle. Zum Glück kamen eine Schulkollegin von Yvonne und deren Mutter des Weges. Sie begleiteten mein Kind zurück zur Schule, wo eruiert werden konnte, wer Yvonnes Mittags-Betreuerin ist. Sie wurde angerufen und hat Yvonne dann mit dem Auto zu mir gebracht."

Anruf bei der ÖBB Postbus GmbH.

Noch am selben Tag rief Anita Petrovic bei der ÖBB Postbus GmbH. in Zell am See an, um sich zu beschweren, wie sie erzählt: "Man hat mir gesagt, dass ich zurückgerufen werde, sobald feststeht, wer mit dem betreffenden Bus gefahren sei. Das ist jetzt zwei Wochen her, und ich habe noch nichts gehört."

"Wir bedauern den Vorfall und entschuldigen uns"

Wir von den Bezirksblättern haben nun nachgefragt, und von ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser folgende offizielle Stellungnahme erhalten: „Wir bedauern diesen Vorfall und entschuldigen uns herzlich beim betroffenen Kind und dessen Mutter. Unsere Mitarbeiter im Lenkdienst werden regelmäßig in verschiedenen Bereichen geschult ; natürlich auch im korrekten Umgang mit unseren Fahrgästen. Wir haben den betreffenden Lenker zu diesem Fall befragt, leider kann er sich nicht erinnern. Wir dürfen aber versichern, dass unsere Lenkerinnen und Lenker selbstverständlich alle Haltestellen bedienen, an denen sich Reisende befinden."

Warum kein Rückruf?

Nun, und warum wurde Anita Petrovic nicht zurückgerufen? Mosser: "Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Unser Beschwerdemanagement funktioniert eigentlich sehr gut und diesbezügliche Anfragen werden üblicherweise dokumentiert. In diesem Fall haben wir keine Dokumentation - weder jene vom System noch jene eines Mitarbeiters - gefunden."

Daumen nach unten: Anita Petrovic und deren Tochter Yvonne bei der Bushaltestelle in Thumersbach. | Foto: Christa Nothdurfter
Ein Bus Richtung Zell am See an der Bushaltestelle in Thumersbach. | Foto: Christa Nothdurfter
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