Alltag mit nur 15 Schülern: Im Pöham steht die kleinste Volksschule im Bezirk

Die gesamte Volksschule Pöham zählt 15 Schülerinnen und Schüler – im Bild mit den Lehrerinnen und Pfarrer Außersteiner. | Foto: VS Pöham
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PÖHAM (aho). Über einen Zuwachs von sechs Erstklässlern durfte sich Direktorin Carmen Wieland in der Volksschule Pöham heuer freuen. Die Neulinge hoben damit das Schülerkontingent der gesamten Schule um 50 Prozent. Waren es im Vorjahr noch zehn Volksschüler, so besuchen heuer insgesamt 15 Kinder die kleinste Schule im Bezirk. Neben den Taferlklasslern komplettieren zwei Zweitklässler, drei Drittklässler und vier Viertklässler die gesamte Schülerschaft.

Von Mitschülern lernen

Sie alle werden in einer altersgemischten Klasse unterrichtet, was viele Vorteile bringt. "Im gemischten Unterricht lernen die Kinder voneinander. Vor allem die Jüngeren profitieren enorm davon, wenn ihnen die Älteren etwas in ihrer Kindersprache erklären", weiß Wieland. Für die älteren Schüler schaffe das Wiederholen des Lehrstoffs beim Erklären einen zusätzlichen Mehrwert. "In der familiären Atmosphäre einer gemischten Klasse lernen die Kinder gleichzeitig, auf jüngere Mitschüler Rücksicht zu nehmen."

Neue Rolle als Lehrerin

Neun Stunden pro Woche sind die beiden Lehrkräfte in Pöham zu zweit im Unterricht. Frontalunterricht gebe es kaum, weil sich die Schüler vieles in Eigenverantwortung selbst einteilen dürfen. Dabei sei auch die Rolle als Lehrerin eine ganz andere, wie Wieland erklärt: "Ich bin hier eher eine Lernbegleiterin für die Kinder, die enorm selbstständig arbeiten. Jedes Kind bekommt einen Monatsplan, der individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt ist. Beim Erfüllen dieses Plans sind wir als Lehrkräfte behilflich." Außerdem habe man immer alle Materialien für sämtliche Schulstufen beeinander, womit eine flexible Lehrplangestaltung – ganz nach den Inter-essen der Schüler – möglich wird.

Geeigneter Helfer zur Stelle

Als weiteren Vorteil nennt die Pädagogin die Hilfe anderer Schüler, wenn etwa jemand Rückstände hat. "In der gemischten Klasse ist immer ein Schüler da, der dem anderen gerade bei dessen Defiziten helfen kann." Generell hätten auch lernschwächere Kinder die Möglichkeit, an jüngere etwas weiterzugeben und somit in die Rolle des Erklärers zu schlüpfen. Eingeschränkt sei die Klasse aufgrund des unterschiedlichen Leistungsniveaus nur beim gemeinsamen Lesen. "Dafür haben wir aber eine Lesepatin, die die Schüler einzeln oder in Gruppen betreut", sagt Wieland.

Von 15 bis 274 Schüler

Die Volksschule Pöham gehört zu den sechs kleinsten Volksschulen im Bundesland. Überhaupt gibt es in ganz Salzburg nur mehr elf einklassige Volksschulen. Zum Vergleich: Die größte Volksschule im Pongau ist die VS St. Johann am Dom, an welcher 274 Schüler in 13 Klassen unterrichtet werden. Zwar schreibt das Gesetz keine Mindestschülerzahl vor, allerdings könnte eine Schule in Absprache mit der Gemeinde geschlossen werden, wenn eine ständige Mindestzahl von 30 Schülern nicht erreicht wird.

Um Erhaltung sehr bemüht

In Pöham ist aber das Gegenteil der Fall, die Gemeinden Pfarrwerfen und Bischofshofen setzen sich intensiv für den Verbleib der Schule ein. "Die Volksschule ist die Basis für den Erhalt des so aktiven Dorflebens in Pöham und enorm wichtig für uns als Gemeinde. Pöham zeichnet sich durch die gute Dorfgemeinschaft, den Zusammenhalt und die Lebensqualität aus", sagt Pfarrwerfens Bgm. Bernhard Weiß. Der Bischofshofener Bgm. Hansjörg Obinger ergänzt: "Wir sind stets bemüht, das Traditionelle – dazu gehört auch die Volksschule – in Pöham zu erhalten. Das fördert den Zusammenhalt, der in der 500-Einwohner-Katastralgemeinde ohnehin schon einmalig ist."
Überdies sei die Schule als kleine aber feine Einheit sehr angesehen und trage dazu bei, dass die Kinder mit ihrer Heimat besser verwurzelt seien, sagt Bgm. Weiß. Wie sehr die Schüler ins Dorfleben eingebunden werden, zeigt sich an gemeinsamen Veranstaltungen mit dem Kindergarten, wie etwa dem Martinsfest oder dem Erntedankfest.

Schüler präsentieren Musical

Derzeit verbringen die 15 Pöhamer Schüler einige Zeit im Turnsaal, wo sie für ihren großen Musical-Auftritt proben. Die Aufführung findet bei der Einweihung des neuen Dorfplatzes am 1. Oktober statt.

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