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WIEN. Wir schaffen, sie zerstören. Das war bei uns lange Zeit der tornadoartige Kreislauf, dem unser Familienleben unterworfen war. Nichts war vor unseren Nachwuchs-Godzillas sicher: Die aufwendigsten Lego-Gebilde wurden in einer Sekunde in mehr Einzelteile zerlegt, als davor in der Packung waren, gerade zum Leben erwachte Pflänzchen wurden von ihren Minielefantenfüßchen zertrampelt, kunstvoll verzierte Torten wurden in einem unbeobachteten Moment angegatscht, bevor noch die Kerzen brannten....
WIEN. Natürlich gibt es eine endlos lange Liste an Weisheiten, die man seinem Kind auf den Weg mitgeben sollte. Zwei Dinge hindern mich aber daran, ständig mit hocherhobenem Zeigefinger den Weg zu weisen. Erstens macht es keinen Spaß, permanent klug zu sein. Zweitens läuft man dabei Gefahr, dass das Kind irgendwann mit zugehaltenen Ohren abbiegt und auf dem unbetretenen Trampelpfad weiterstapft. Perfekte Eltern beschränken sich deshalb darauf, ihre Vorbildfunktion auszuüben. In meinem Fall geht...
WIEN. "Ich bin so ein Mensch, der ständig um seine Sicherheit besorgt sein muss!", sagt unser Sohn und ich muss erstmal grinsen. Schließlich wächst er doch sehr behütet und noch dazu im drittsichersten Land der Welt auf. Doppeljackpot in Abrahams Wurstkessel geknackt, würde man meinen! Sicherheitshalber frage ich nach, wovor er sich denn fürchtet. "Tornado, Waldbrand, Blizzard, Würfelquallen und Momo!", kommt da wie aus der Pistole geschossen zurück. Alles potentieller Albtraumstoff, da muss...
WIEN. „Warum bringt der Nikolo weniger Geschenke als das Christkind?“, will mein Sohn wissen, der vor genau fünf Jahren mitten im Konsumzeitalter das Licht der Kaufen-Kaufen-Kaufen-Welt erblickt hat. Und damit hat er den heutigen Sinn von Weihnachten erfasst. Vorhalten können wir es ihm nicht. Denn was brauchen wir alle nicht unbedingt, obwohl wir es gar nicht brauchen? Tagtäglich leben wir unseren Kindern vor, dass Kaufen und Schenken glücklich machen. Am Ende des Jahres kassieren wir dafür...
WIEN. Wo bleibt der Winter, wie er im Bilderbuch gemalt ist? Die Saison, in der wir Ski fahren und uns Schneebälle in den Kragen stecken können, reduziert sich auf die Zeitspanne eines Kurzurlaubs. Natürlich stellen Kinder da brenzlige Fragen und ich rede nicht um den heißen Brei herum: „Das ist der Klimawandel. Auf der Erde wird es immer wärmer.“ Die Aussage verstört meine Kinder, weil sie wohl an meiner Stimme merken, dass das so gar nicht cool ist. „Was kann man dagegen machen?“, fragt der...
WIEN. Es ist fast schon wieder Weihnachten und wir packen noch das letzte Geschenk aus dem Vorjahr aus. Der Onkel lädt die Familie nach Schönbrunn in den Zoo ein. Etwas spät, aber bis alle Zeit haben, können bei uns schon einmal drei bis vier HUNDEjahre vergehen. Während wir uns beraten, welche Tiere wir unbedingt mit unseren ADLERaugen besuchen wollen, meldet sich der Vierjährige LAMMfromm zu Wort: "Ich war noch nie im Zoo." "Wie bitte?", antworte ich FUCHSteufelswild. Gut, der letzte Besuch...
WIEN. 6.20 Uhr. Der Wecker läutet. Kein snoozen. Aufstehen, Morgenhygiene, Frühstück, anziehen, Sachen packen. Wem ist bitte eingefallen, dass wir so viele Dinge zu erledigen haben, bevor wir in der Früh das Haus verlassen? Die To-do-Liste unseres Siebenjährigen, die er nach dem Aufstehen abarbeiten muss, ist unzumutbar, findet er. Wenn dann doch noch ein paar Minütchen zum Spielen übrig bleiben, werden diese abrupt mit den Worten „Ab in die Schule!“ beendet. Kein Wunder, dass an dieser Stelle...
WIEN. Ach, wie schön ist die Ferienzeit! Die Tage vergehen langsam am Morgen und danach wie im Flug. Unsere Kinder sind gerade noch klein, aber irgendwie auch schon groß. Sie überraschen uns mit Worten, ihrer Art zu denken, wie schnell sie lernen, scheitern und schaffen. Und doch waren sie vom ersten Tag ihres Lebens schon ganz sie selbst. Sie fordern stets unser offenes Ohr und hören selbst oft nicht zu. Sie erfinden neue Welten und brauchen die Sicherheit in unserer. Sie können ewig...
WIEN. Das Einkaufswagerl ist randvoll gefüllt, als ich es an die Kasse schiebe und anfange auszuräumen. Zwei kleine Helferlein rangeln darum, wer es schafft, mehr Produkte auf das Fließband zu befördern (in dem Fall ein Synonym für „schleudern). Hinter uns reiht sich ein Mann ein. Ohne Wagerl, sondern nur ein Produkt trägt er in der Hand. Ich sage, er solle bitte vorgehen. Er bedankt sich und ich sage, das sei doch selbstverständlich. Darauf antwortet er traurig: „Heute ist gar nichts mehr...
WIEN. Diese Kolumne zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Zwei Fragen müssen sich davor mit einem überzeugten „Ja“ beantworten lassen: Interessiert es die Leser da draußen, also Sie? Und der für mich wichtigste Punkt: Werden mich meine Kinder noch lieben, wenn ihnen in zehn Jahren dieser Text in die Hände fällt? Wenn das Geschreibsel Anlass geben könnte, mich dafür lynchen zu wollen, oder eine Rechtfertigung dafür ist, mir die Therapiekosten anzuhängen, beginnt für mich die Themensuche...
WIEN. In den Sommerferien setzt sich bei uns ein eisernes Gesetz durch: Alle Regeln, die wir im Laufe des Jahres erschaffen, vor der kindlichen Bevölkerung verteidigt und in dem elterlichen Gesetzbuch verankert haben, werden bereits am 1. Juli gelockert um am 2. Juli in einem schwachen Moment ganz gebrochen zu werden. In den Ferien ticken unsere Uhren anders, wir sind entspannter. Kinder riechen das sofort und leben fortan das Prinzip des großartigen Grungepoeten Eddie Vedder, aus dessen Feder...
WIEN. Es ist Sonntag. „Ich habe euch lieb“, sage ich und mache mich auf den Weg in die Arbeit. Ich mag Wochenenddienste, weil ich da flexibel sein kann. Mein Mann verbringt diese Zeit mit den Kindern und es wäre somit egal, ob ich neun Stunden im Büro verbringe oder zwölf. Diese Flexibilität ist für mich ein Luxus, den ich unter der Woche als arbeitende Mutter – derzeit in Teilzeit, wohlgemerkt – nicht habe. Ich weiß, dass ich Vollzeit arbeiten sollte, wenn ich auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich,...
WIEN. "Haha!", sagen jetzt manche Eltern. Das eine schließt das andere nämlich im Normalfall aus. Mit kleinen Kindern kann man nicht abschalten, ganz einfach weil man sie nicht abschalten kann. Da kann schon das Sieben-Sachen-Packen (plus 250 und eine für den Notfall) zum Kraftakt werden, weil man damit rechnen muss, von den kleinen Reisebegleitern im Sekundentakt unterbrochen oder abgelenkt zu –#+bitte, äh, was? Und selbst wenn du alles eingepackt hast: Wer erholungsbedürftig vom Kurztrip mit...
WIEN. Die ersten 30 Jahre meines Lebens dachte ich vollkommen naiv, dass Frauen und Männer eigentlich gleichberechtigt sind. Dann brachte ich zwei Kinder auf die Welt und musste mit Entsetzen feststellen, dass dies ganz und gar nicht der Realität entspricht. Wohin man blickt, erkenne ich schamlose Fälle von Diskriminierung. Das fängt im Job an. Die meisten Männer müssen gleich nach der Geburt wieder arbeiten gehen und sich somit den eher sekundären Dingen des Lebens widmen. Frauen hingegen...
WIEN. Es gibt bei uns ein von Kinderhand geschriebenes Gesetz: An Werktagen sind wir nicht wach zu bekommen. Am Wochenende können wir dafür schon um 5.30 Uhr den Schlaf besiegen. Und wenn unsere Kinder wach sind, dann ist es das ganze Haus. So will es nun mal das Gesetz. Wäre ich zu diesem Zeitpunkt ausgeschlafen, hätte ich dafür sogar Verständnis. Schließlich lohnt es sich, an einem freien Tag jede einzelne Minute zu nutzen, so ganz frei von lästigen Verpflichtungen wie Schule und...
WIEN. "Buben brauchen klare Ansagen!", sagt die Frau "Ich-weiß-alles" neben mir an der Supermarktkasse. "Buben brauchen viel Auslauf, vor allem im Frühling", sagt die Frau "Ich-weiß-es-noch-besser" und händigt mir das Restgeld aus. Die beiden Damen vermuten wohl, dass ich in Erziehungsdingen um den heißen Brei herumrede und die Kinder zu Hause ankette. Sie wissen nicht, dass wir gerade im Garten Trampolin gehüpft und auf dem Weg zum Fußballtraining sind. Klar gebe ich klare Ansagen! Also hier...
WIEN. "Es ist erschreckend, dass sich die meisten Eltern keine Paarzeit nehmen, wenn sie einmal Kinder haben." Diese Aussage einer sonst sehr einfühlsamen Freundin trifft mich mitten ins Gewissen. Ich lächle schuldbewusst und rechne ihr dann aber ganz pragmatisch vor, wie teuer so ein bisschen Zweisamkeit ist. Ausgehen kostet gleich das Doppelte, weil man eine Aufsichtsperson für die Dagebliebenen bezahlen muss. Das überlegt man sich dann eben auch gleich zweimal und im Endeffekt oft anders....
WIEN. Wovor mich niemand vor der Geburt meiner Kinder gewarnt hat: Sind sie einmal auf der Welt, hängt mein gesamtes Glück von ihrer Gesundheit ab. Geht es ihnen nicht gut, dann geht es mir nicht gut. Das ist Elternschicksal. „Festhalten!“, rufe ich so laut, dass man mich noch drei Blocks weiter deutlich hören kann. Nur der Gemeinte scheint meine Stimme nicht wahrzunehmen. Der Vierjährige gewinnt auf der Seilbahn am Spielplatz ordentlich an Fahrt und –#+ich traue meinen Augen nicht –#+lässt...
WIEN. Man kann über die weltbeherrschenden Tech-Konzerne viel Schlechtes denken. Aber sie haben auch ein Gutes. Sie helfen superhirnlosen Eltern wie mir in Zeiten der Ratlosigkeit. Vor Kurzem wurde im Radio gesagt, die Warum-Phase sei für Eltern eine große Herausforderung. Ich kann nur sagen, ich wünsche mir diese Zeit gelegentlich zurück. Während ich damals bei der Beantwortung meist eine Fifty-fifty-Chance hatte, die Antwort zu wissen, geht die Tendenz derzeit eher in Richtung null. "Mama,...
WIEN. "Ich darf ein Eis haben", verlautet der Vierjährige, in der dicken Daunenjacke den Minusgraden trotzend. "Mir ist nämlich heiß. Und wenn einem heiß ist, darf man ein Eis haben!" Neuerdings stellt er keine Fragen mehr, sondern verpackt seine Wünsche in Feststellungen, an denen scheinbar gar nicht mehr zu rütteln ist. Für sein zartes Alter hat er eine ziemlich ausgereifte Vorstellung davon, was er will. Ich frage mich, ob er vielleicht Grönemeyers "Kinder an die Macht" einmal zu oft gehört...
WIEN. Fußballer oder Polizist will er werden, wenn er groß ist. Am besten natürlich beides. Heute dem Ball hinterherjagen und morgen dem Verbrecher. Der typische Traumberuf eines jeden Buben, sagen die einen. Welch Klischee, die anderen. Ich weiß aber, dass er ganz einfach nur ein Held werden will. So wie alle Kinder. Ich erkläre dem Vierjährigen, dass ein sehr berühmter Fußballer wohl nicht nebenbei Polizist sein kann, aber ein guter Polizist nebenbei in seiner Freizeit Fußball spielen kann....
WIEN. "Als ich noch ein kleines Baby war, da habe ich mir eine Mama mit orangen Haaren gewünscht und ich habe eine bekommen", sagt mein Sohn und denkt, er hat mir gerade das schönste Kompliment der Welt gemacht. Ich lächle verlegen und werfe dabei einen zaghaften Blick in den Spiegel, weil es durchaus sein könnte, dass Donald Trump mir darin begegnet. Kinder sind herrlich. Sie sagen, was sie denken, und das kann herzzerreißend süß, oft unglaublich witzig und manchmal leider auch sehr verletzend...
WIEN. Weihnachten und Geburtstag sind die Jahreshighlights eines jeden Kindes. Der elterliche Geburtstag wird von ihnen wohl nur deshalb geschätzt, weil Torte serviert wird und die in Eile fabrizierte Glückwunschmalerei Beachtung findet. Das ist auch völlig in Ordnung. Je älter man wird, desto belangloser werden die dazugewonnenen Jahre. Ja, man vergisst zeitweise sogar aus Eitelkeit oder fortschreitender Senilität, wie viele man am Buckel hat. Heuer beschließe ich an meinem Ehrentag über das...
WIEN. „Wer war ich, bevor ich in Mamas Bauch war?“, fragt der Sechsjährige abends im Bett. Puh! Diese Frage könnte der allwissende Erziehungsberechtigte jetzt aus dem medizinischen, religiösen, soziologischen oder philosophischen Blickwinkel beantworten. Gleichzeitig ist die Frage selbst schon Antwort auf so vieles. Eines steht jedoch fest: Diesen Gedanken weiterzuspinnen, würde den Zeitrahmen einer Gute-Nacht-Geschichte sprengen. Schlafenszeit! Zurück bleiben staunende Eltern. Er hat doch erst...
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