"...und (fast) jeden Tag ein Ei..."

Andreas Krabacher inmitten seiner Hennen: Jede von ihnen "schenkt" ihm (fast) täglich ein Ei. | Foto: Reichel
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  • Andreas Krabacher inmitten seiner Hennen: Jede von ihnen "schenkt" ihm (fast) täglich ein Ei.
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BSCHLABS (rei). Wenn jemand 160 Legehennen rund ums Haus hät, sollte es schon "mächtig gackern", möchte man meinen. Bei unserem Besuch am Hof von Andreas Krabacher in Bschlabs war davon aber nichts zu hören. Seine Hennen hatten sich angesichts der großen Hitze in den Stall zurück gezogen.
"Abends", wusste Krabacher zu erzählen, "kommen sie dann wieder heraus." Verständlich, sie haben es in den beiden Ställen, die ihnen der 50-Jährige als Unterkunft gebaut hat, auch gemütlich. Außerdem gibt es eine Art "Wintergarten". Der bietet zusätzlichen Schatten. Im Winter haben die Hennen hier Auslauf im überdachten Freien und auch dann, wenn Warnungen vor der "Vogelgrippe" umgehen und das Federvieh nicht hinaus auf die Freiflächen darf, können sie sich hier aufhalten.

Paradies für Hennen

Ein Paradies für Hennen, keine Frage. Auch deshalb, weil ihnen Andreas Krabacher so viel Auslauf wie möglich bereit stellt. Zwei große Wiesen hinter dem Haus können so von den Hennen nach Herzenslust genützt werden. Nachdem er sich vor zwei Jahren dazu entschieden hatte, der Eierproduktion die volle Aufmerksamkeit zu widmen, kaufte er nochmals 2000 Quadratmeter Grund hinter seinem Haus dazu. Alles für die Hühner.

Lange Arbeitstage

Die Arbeitstage des Landwirtes sind lang geworden. "Um 5 Uhr geht´s los, vor 22 Uhr hört die Arbeit selten auf", erzählt Krabacher. Seine Hauptarbeit hat er mit den 160 Legehennen. Aber nicht nur. Denn er hat noch fünf Mutterkühe, fünf Kälber, zwei Schweine und zehn Schafe. Außerdem betreibt er am Haus Schönblick eine Zimmervermietung. "Fast alles sind Stammgäste. Die fühlen sich hier wohl", stellt er mit Freude fest.
Es ist auch ein gemütliches Platzl, ein paar Meter oberhalb des Gasthofs "Zur Gemütlichkeit". Hier ist es extrem sonnig. Vor dem Stall wachsen allerlei Früchte. Weiter unten fahren die Motorräder durch, hier am Hof nimmt man diese aber nicht so laut wahr.

Mehrere Standbeine

Hauptberuflich ist Krabacher also Landwirt. Ein wenig auch Vermieter. Und - weil das zum Leben noch nicht reicht - ist er auch Bio-Kontrollor. Rund 100 Bio-Landwirtschaftsbetriebe im Bezirk Reutte und zum Teil auch in Imst werden von ihm überprüft. Wer selbst als Kontrollor unterwegs ist, der steht natürlich selbst besonders unter Kontrolle.
"Das passt gut. Ich war einer der ersten Bio-Landwirte im Bezirk. Ich stehe zu dieser Form der Bewirtschaftung", versichert Krabacher.

Hof früh übernommen

Seit 33 Jahren ist er nun der "Chef" am Hof. Er war gerade 17 Jahre alt, als der Vater starb. Der junge Bschlabertaler stellte sich der Herausforderung und übernahm den Betrieb. Hühner hatte man schon damals. Andreas Krabacher stockte deren Zahl auf, zunächst auf etwa 30.
"Ich habe gemerkt, der Bedarf an echten Freilandeiern wird immer größer. Für mich hat sich die Frage gestellt, 'aufhören oder aufstocken?' Ich habe aufgestockt."
Dieses Mehr an Legehennen war mit der Notwendigkeit verbunden, die Stallungen auszubauen. Heute gibt es zwei, denn die Hennen müssen immer als Gruppe getauscht werden. "Einzelzugänge" werden nicht geduldet.
Daher finden sich am Hof immer zwei von einander getrennte "Hühnergesellschaften". Nach zwei Jahren steht ein Wechsel an. Dann sinkt die Legeleistung. "Jeden Tag ein Ei" - man kennt diese Zahl aus dem Lied "ich wollt ich wär´ein Huhn...." - stimmt tatsächlich. Das mit dem "und am Sonntag auch mal zwei", hingegen nicht. Auf rund 320 Eier im Jahr kommt eine Legehenne.

Treue Abnehmer

Abnehmer für die Bioeier aus Bschlabs gibt es genügend. Die Bäckerei Holzmayr aus Reutte kauft und verarbeitet die Eier bevorzugt. Viele Abnehmer finden sich auch in der Sparkasse Reutte. Deren MitarbeiterInnen werden regelmäßig von Andreas Krabacher beliefert. Dazu der Bauernladen in Häselgehr, das Gasthaus Gemütlichkeit und das Gästehaus Klug in Bschlabs. Und viele weitere Abnehmer.
"Wenn das Interesse steigt, kann ich sicher weitere Abnehmer bedienen", versichert der Landwirt. Dank der Erweiterungen im Stallbereich ließe sich die aktuelle Zahl an Hennen erhöhen und damit die Eierproduktion.
"Bitte melden", sagt Andreas Krabacher dann auch auf die Frage, ob man denn Eier bekommt, wenn man bei ihm nachfragt. Gerne verrät er dahaer auch seine Telefonnummer: 0676/920 0068. Hier kann man die Eier bestellen. Und auch Suppenhühner. Die gibt es immer dann, wenn die alten Hennen geschlachtet und gegen junge Kücken erstetzt werden.

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