"Ich möchte über meine Grenzen gehen"

Nico Sperl bei der Generalprobe in St. Pölten. | Foto: Finisher Pix
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EBERSCHWANG, KLAGENFURT (kw). Schmerzhaft, lang und gnadenlos - mit diesen Worten beschreibt der 19-jährige Nico Sperl die Teilnahme beim Ironman. Dennoch stellt er sich am 1. Juli dieser sportlichen Herausforderung. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht er über seine Vorbereitung, mentale Stärke und sein Ziel.

Herr Sperl, wann haben Sie das erste Mal mit dem Gedanken gespielt beim Ironman mitzumachen?

Eigentlich nachdem ich einen Marathon gelaufen bin. Ich hab mir gedacht, da geht noch mehr. Schwimmen, Radfahren und Laufen sind meine Disziplinen und so ist in mir der Wunsch gewachsen über meine Grenzen zu gehen und am härtesten Ausdauerwettkampf der Welt mitzumachen.

Wie lange haben Sie dafür trainiert?

Im Juli vergangenen Jahres habe ich mich angemeldet. Mit der Vorbereitung habe ich aber vor eineinhalb Jahren begonnen.

Wie kann man sich diese Vorbereitungszeit vorstellen?

Das ist schwer zu beschreiben, denn die enormen Umfänge sind für jemanden, den es nicht betrifft kaum vorstellbar. In der Regel waren es pro Tag zwei bis drei Stunden Training. Am Wochenenden waren Radausfahrten von sechs bis sieben Stunden keine Seltenheit - und das alles neben einem 40-Stunden-Job. Man braucht deshalb Menschen im Umfeld und der Familie, die sehr viel Verständnis zeigen.

Hatten Sie Unterstützung beim Training?

Wenn ich gelaufen bin hatte ich hin und wieder eine Begleitung auf dem Fahrrad. Aber wir Triathleten sind Einzelkämpfer und daher habe ich mich auch im Training alleine gequält. Damit wollte ich auch meine Psyche trainieren.

Apropos Psyche, wie haben Sie sich mental vorbereitet?
Ich habe meine eigene Art der Vorbereitung. Tatsache ist mein Kopf alleine wird entscheiden ob ich den Ironman zu Ende bringen kann, nicht aber mein Körper. Denn nur wer geistig sein Ziel verfolgen kann, wird im Wettkampf über die ganzen Schmerzen hinwegkommen.

3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer Rad fahren und 42,195 Kilometer laufen - Warum tut man sich das überhaupt an?
Die Distanzen alleine sprechen schon für sich: Jeden Kilometer, den ich an diesem Tag zurücklegen werde, wird mir in einer gewissen Weise richtig wehtun. Aber ich bin der Überzeugung, dass sich die harte Arbeit in den vergangenen Monaten gelohnt hat.

Woher nehmen Sie die Energie, die Motivation und den Ehrgeiz?
*lacht* Das ist eine gute Frage. Bei richtig intensiven Einheiten stelle ich mir diese Frage regelmäßig und eine Antwort finde ich nicht direkt. Ich würde ganz einfach sagen ich liebe es mich zu quälen und zu sehen wie viel mein Körper leisten kann. Die meiste Motivation aber geben mir die Menschen, die nicht an mich glauben und immer wieder versuchen mich von meinem Ziel abzubringen. Anspruchsvolle Trainingseinheiten widme ich genau diesen Leuten.

Wer wird Sie am 1. Juli in Klagenfurt begleiten?

Unterstützen wird mich meine ganze Familie am 1. Juli – wofür ich sehr dankbar bin. Auch mein Bruder Leon wird nicht nur während dem Wettkampf dabei sein sondern auch davor und danach. Ihn zähle ich zu den wichtigsten Personen an der Strecke. Er kennt mich und hat die Gabe mich noch mehr zu pushen und anzutreiben.

Was bedeutet die Teilnahme für Sie?
Die Teilnahme an diesem Event ist für mich der Lohn einer sehr harten und sehr intensiven Zeit und sie bedeutet für mich über Grenzen gegangen zu sein. Wie gesagt, es gibt einige Personen, die mich vom Ironman abbringen wollen. Aber ich sage immer: Diese Menschen reden von ihren Grenzen, aber nicht von meinen. Ich weiß, dass ich gut drauf bin.

Haben Sie sich ein Ziel für den Wettkampf gesetzt?

Das wichtigste für mich ist es gesund im Ziel zu stehen. Aber natürlich habe ich auch eine Wunschzeit: Ich möchte das Ganze in unter zehn Stunden beenden. Und sollte das nicht klappen, wird trotzdem die Freude überwiegen, da bin ich mir sicher. Mein Lebensmotto ist: "Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden" - und genau dieses Motto werde ich in Klagenfurt auch umssetzen.

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