Caritas-Servicestellen für pflegende Angehörige gibt es seit 20 Jahren

Bischof Manfred Scheuer, Caritas-Geschäftsführerin Andrea Anderlik, Hubert Kehrer, Obmann-Stellvertreter der Selbsthilfe OÖ, Anneliese Ratzenböck, ehemalige Leiterin der Freunde der Caritas, Christine Landesrätin Haberlander, Marlene Mayr, Leiterin der Servicestellen in Oberösterreich, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. | Foto: Foto: Caritas
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  • Bischof Manfred Scheuer, Caritas-Geschäftsführerin Andrea Anderlik, Hubert Kehrer, Obmann-Stellvertreter der Selbsthilfe OÖ, Anneliese Ratzenböck, ehemalige Leiterin der Freunde der Caritas, Christine Landesrätin Haberlander, Marlene Mayr, Leiterin der Servicestellen in Oberösterreich, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer.
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BEZIRK. Die Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Oberösterreich ist eine wichtige Stütze für jene Menschen, die tagtäglich Betreuungs- und/oder Pflegearbeit in der Familie leisten. „Seit der Gründung vor 20 Jahren haben sich unsere Angebote für pflegende Angehörige laufend erweitert“, erklärt Andrea Anderlik, Geschäftsführerin der Caritas für Betreuung und Pflege. Bei der Jubiläumsfeier gab es einen, mit Unterstützung der Improgruppe „Humorvorsorge“, heiteren Rückblick auf die zwei Jahrzehnte. Erwachsenenbildnerin Margit Hauft sprach über das Phänomen der Alterssturheit.

Wertschätzung ist wichtig

Pflege Zuhause ist keine „Randerscheinung“: Alleine in Oberösterreich leisten 65.000 Menschen tagtäglich wertvolle Betreuungs- und/oder Pflegearbeit für ihre Angehörigen. „Diese Pflegearbeit ist ein wichtiger und herausfordernder Bestandteil der Gesellschaft. Deshalb ist es der Caritas OÖ ein großes Anliegen, pflegende Angehörige zu unterstützen. Gleichzeitig muss ihre Arbeit auch in der Öffentlichkeit wertgeschätzt werden“, betont Caritas-Direktor Franz Kehrer. 
„Es ist mir bewusst, welch enorme Leistung pflegende Angehörige täglich erbringen. Oft nehmen sie ungeheure Belastungen auf sich und verabsäumen es, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Umso wichtiger ist es, dass es Einrichtungen wie die Servicestelle der Caritas gibt, an die sich Betroffene wenden können. Mit entsprechendem Wissen, emotionaler Unterstützung und Entlastungsangeboten wird den Pflegenden Angehörigen wertvolle Hilfe zuteil“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

6.150 Beratungsgespräche in 20 Jahren

„Vor 20 Jahren startete die Caritas mit ersten Vorträgen für pflegende Angehörige und gründete in Linz die erste Servicestelle für pflegende Angehörige“, sagt Andrea Anderlik, Geschäftsführerin der Caritas für Betreuung und Pflege. Am Anfang ging es vor allem darum, das Wissen um Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote für pflegende Angehörige in Form von Vorträgen zu vermitteln. Gleichzeitig wurden Treffpunkte für pflegende Angehörige, die bis heute von Ehrenamtlichen geleitet werden, begleitet. Im Laufe der Jahre wurde schrittweise das Angebot für pflegende Angehörige ausgebaut. Seit der Gründung wurden insgesamt 6.150 Beratungsgespräche geführt. Heute gibt es neben der psychosozialen Beratung in den fünf Servicestellen in Linz, Steyr, Grieskirchen, Rohrbach-Berg und Vöcklabruck auch die Möglichkeit, dass der/die BeraterIn ins Haus kommt. „Die Servicestelle reagiert auf Bedürfnisse und schafft unterschiedliche Angebote, die für alle leicht zugänglich sind“, so Andrea Anderlik. Zum Angebot zählen neben der psychosozialen Beratung PAULA-Kursreihen zum Thema Demenz, Vorträge und Seminare zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen sowie Erholungstage.

Heute dauern die „Pflegekarrieren“ länger

Die Caritas-MitarbeiterInnen in den Servicestellen konnten in jüngerer Vergangenheit die Beobachtung machen, dass die „Pflegekarrieren“ heute meistens länger dauern, weil eine Person oft mehrere Angehörige „nacheinander“ pflegt. Ebenso nehme die Doppelbelastung zu. Neben der Pflege und Betreuung sei oft auch noch der Beruf zu bewältigen oder die Kinder zu versorgen.
Was sich in den zwanzig Jahren nicht verändert hat ist, dass sich viele pflegende Angehörige erst Unterstützung holen, wenn die Pflege alleine nicht mehr zu bewältigen ist und die Belastungsgrenze erreicht ist. „Ich möchte pflegende Angehörige deshalb ermutigen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt Marlene Mayr, Leiterin der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige. „Dafür ist es wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass sie bereits pflegende Angehörige sind.“ Denn wie eine kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesministeriums zur Angehörigenpflege in Österreich bestätigt, nehmen sich pflegende Angehörige oft erst sehr spät als solche wahr. Doch erst wenn ihnen bewusst ist, dass die Tätigkeiten, die sie leisten, nicht lediglich Teil einer Beziehung sind, sondern anspruchsvolle und aufwändige Arbeit, kann für diese auch Unterstützung eingeholt werden.

Bischof Manfred Scheuer, Caritas-Geschäftsführerin Andrea Anderlik, Hubert Kehrer, Obmann-Stellvertreter der Selbsthilfe OÖ, Anneliese Ratzenböck, ehemalige Leiterin der Freunde der Caritas, Christine Landesrätin Haberlander, Marlene Mayr, Leiterin der Servicestellen in Oberösterreich, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. | Foto: Foto: Caritas
Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer, Stefanie Weigerstorfer, Caritas-Servicestellen Pflegende Angehörige, Caritas-Geschäftsführerin Andrea Anderlik, Marlene Mayr, Leiterin der Caritas-Servicestellen in Oberösterreich und Bischof Manfred Scheuer. | Foto: Foto: Caritas
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