Das Jahr 1918 – Was die Menschen im Bezirk Rohrbach bewegte

In den Topotheken des Bezirkes gibt es weitere Bilder und Texte über das Jahr 1918. | Foto: Foto: Museumsinitiative Rohrbach/KN
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Soldaten im Krieg: 250.000 Soldaten fallen in Oberösterreich im Krieg – beinahe jeder dritte. Andere kehren verletzt zurück – so auch Fähnrich Stefan Raschütz. Der Rohrbacher trifft mit vielen anderen am 21. Jänner 1918 krank und verwundet im k. k. Reservespital „Neue Schule“ in Urfahr ein. Lungenspitzenkatarrh ist in seiner Akte vermerkt. Mit Anämien, Verletzungen durch Granaten oder Erfrierungen haben laut dem Linzer Volksblatt wiederum andere zu kämpfen.Bedarfsprüfungsstelle: In Rohrbach wird am 4. Februar eine Bedarfsprüfungsstelle eingerichtet. Diese Behörde prüfte den Bedarf an Rohstoffen nach. Die Kanzlei, die von der Landesbekleidungsstelle der Stadthalterei in Linz errichtet wurde, war im Sparkassengebäude untergebacht. „Die Abgabe für Volksbekleidungsware befindet sich bei Kaufmann Karl Bauer“, schreibt das Linzer Volksblatt.

Heimkehrer: Am 3. März wird der Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit Russland unterzeichnet. Viele Gefangene kommen aus der russischen Gefangenschaft nach Hause – so auch die Fabriksarbeitersöhne Kitzberger und Ornetzeder aus Berg oder der Fleischhauerssohn Adolf Hrusa aus Rohrbach. Der elterliche Betrieb befand sich damals neben dem Poeschlhaus.

Glück im Unglück: „In Obergahleiten herrschen die Blattern, die von einem Urlauber in Albanien eingeschleppt wurden“, heißt es im April in der Rohrbacher Pfarrchronik. Ein Kind stirbt, die benachbarte Bevölkerung muss sich impfen lassen. „Die Gemeinde Oepping ist gesperrt, die Soldaten, die gerade auf Urlaub sind, dürfen zu ihrer Freude nicht einrücken.“

Einbrüche & Brände: Beim Mitterbauern in der Nähe von Steinbruch werden im Juni von einem unbekannten Täter 4.000 Kronen entwendet. Auch bei der Häuslerin Sandgruber in Gollner, einer Kriegerwitwe, sind Diebe am Werk. Im selben Monat bricht zu Fronleichnam in Sarleinsbach nahe der Kirche ein Feuer aus. Benachbarte Feuerwehren werden zu Hilfe gerufen. Auch der Chef der Lederfirma Poeschl aus Rohrbach trommelt die Fabriksfeuerwehr zusammen. Laut dem Linzer Volksblatt können die Flammen jedoch rasch bekämpft werden, lediglich zwei Häuser brennen letztendlich ab.

Bundesstaat: Kaiser Karl kündigt am 16. Oktober die Umwandlung Österreichs in einen Bundesstaat an. Am 3. November kommt es zum Waffenstillstand, am 12. wird die Republik Deutschösterreich ausgerufen. Kaiser Karl verzichtet auf die Regierungsgeschäfte. Unter den heimkehrenden Soldaten ist Johann Kainberger (Bild links). Er hat vier Jahre als Offizier im ersten Weltkrieg gedient. Aufgrund seines Dienstgrades kann er mit einer Kutsche und zwei Pferden von Italien nach Hause fahren. Sein Bruder Franz muss als einfacher Soldat zu Fuß gehen.

Doppelmord: Am Hasbauerngut in Oepping werden im Herbst in der Früh laut dem Linzer Volksblatt der Bauer und sein Bruder ermordet aufgefunden. Die Frau des Landwirtes liegt gerade im Spital in Linz. Die Kinder sind alleine zu Hause.

Milchnot: Zu Jahresende sinken die Milchlieferungen. Am 14. Dezember wird dazu im Linzer Volksblatt ein Leserbrief eines Bauern aus dem Bezirk Rohrbach abgedruckt. Dieser fordert eine Produktionsförderung. „Was nützen Verfügungen, wenn man auf die Kühe als Milchquelle vergisst? Nicht der gute Wille fehlt, zu liefern, nein, die Möglichkeit, mehr Milch zu produzieren.“ Er schlägt der Regierung vor, pro Milchkuh täglich 1/2 bis ein Kilogramm Hafer als Kraftfutter zu bewilligen. Hafer stehe infolge des Ausfalles der Militärlieferungen genug zur Verfügung.

In den Topotheken des Bezirkes gibt es weitere Bilder und Texte über das Jahr 1918. | Foto: Foto: Museumsinitiative Rohrbach/KN
Unter den heimkehrenden Soldaten 1918 ist Johann Kainberger. Er hat vier Jahre als Offizier im ersten Weltkrieg gedient. Aufgrund seines Dienstgrades kann er mit einer Kutsche und zwei Pferden von Italien nach Hause fahren. Sein Bruder Franz muss als einfacher Soldat zu Fuß gehen. | Foto: Foto: Topothek Sarleinsbach/Martina Viehböck
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