"Luchs gehört auf den Abschussplan"

Jagdpächter Arnold Laher, Jagdleiter Josef Berlinger und der Luchsrissbeauftragte Johann Peter im Sommer 2014 in Ulrichsberg. Ein Luchs hatte nahe Mühlwald eine Geiß beim Setzen gerissen.
  • Jagdpächter Arnold Laher, Jagdleiter Josef Berlinger und der Luchsrissbeauftragte Johann Peter im Sommer 2014 in Ulrichsberg. Ein Luchs hatte nahe Mühlwald eine Geiß beim Setzen gerissen.
  • hochgeladen von Karin Bayr

BEZIRK. „Der Luchs gehört auf den Abschlussplan, dann bekommt er eine völlig andere Akzeptanz in der Jägerschaft“, sagte Bezirsjägermeister Hieronymus Spannocchi am Bezirksjägertag. Von den Medien verlangte er eine richtige Darstellung des Tieres, nicht als niedlichen, streichelweichen Spielgefährten, sondern als großes Raubtier. Zur Situation mit dem Luchs meldeten sich auch die Ulrichsberger Jäger zu Wort. Alfred Wiltschko: „Mit den Zahlen beim Luchs gehts nur rauf, mit denen beim Wild runter. Die Lage beim Rehwild ist verflixt angespannt im Böhmerwald.“ Befürchtet wird eine Überbevölkerung der Luchse, zu deren Beute bevorzugt mittelgroßes Schalenwild gehört. Der Lebensraumplan von Luchs-Experten bescheinigt, dass Platz für 300 Luchse sei: „Auf dem Riesengebiet von der Oberpfalz bis in die Wachau“, sagt der Luchsbeauftragte Thomas Engleder auf Anfrage.

Luchsbeauftragter bedauert
Er bedauert die Forderung der Jäger, das Tier auf den Abschussplan zu setzen: „Wenn wir das machen, dann werden wir ihn wieder verlieren“, sagt Engleder. „Erst wenn wir 300 Luchse haben (das ist die Zahl, mit der der Bestand hierzulande gesichert werden kann, Anmerkung) können wir darüber reden, ob er auf den Abschussplan gehört“, sagt Engleder. „Aber von dieser Zahl sind wir noch weit weg.“ Der stellvertretende Landesjägermeister, Herbert Sieghartsleitner, unterstützte die Rohrbacher Jäger in ihrer Forderung, den Luchs bejagbar zu machen. „In Sachen Luchs verlieren die NGO‘s das Maß“, sagte er.

Imagepflege in der Öffentlichkeit
Neben dem Luchs stand auf dem Bezirksjägertag auch die Imagepflege der Jäger im Zentrum. Fehlverhalten der Jäger, wie zum Beispiel illegales Fallenstellen, ist „für das Image eine Katastrophe“, sagte Spannocchi. Er plädierte klar dafür, Fehlverhalten der Jäger streng zu ahnden. „Meine Aufgabe ist nicht zu helfen, dass jemand nicht bestraft wird. Ich stehe nur für alle Waidmänner gerade, die sich ordentlich verhalten.“ Spannocchi forderte – wie schon im Vorjahr – die Errichtung einer Disziplinarkommission, um Fehlverhalten der Jäger besser ahnden zu können.

Appell für „chices“ Jäger-Outfit
Der oberste Waidmann des Bezirks appellierte weiter in Sachen Imagewerbung an seine Kameraden. Sie sollen in der Öffentlichkeit ordentlich als Jäger auftreten. „Ich erwarte mir schon jagdliche Kleidung. Wir können uns mit Stolz als Jäger zu erkennen geben. Das kost‘ nicht viel und bringt nur viel“, sagte Spannocchi. Insgesamt gibt es im Bezirk 896 Jäger, 51 davon sind Jägerinnern.

Zur Sache: Die Streckenlegung:
Im Jagdjahr 2014/15 wurden 5486 Stück Rehwild geschossen. (2013/14: 5764 Stück)
79 Stück Rotwild (2013/14: 62)
14 Stück Damwild (2013/14: 5)
132 Stück Schwarzwild (2013/14: 172)
1875 Stück Niederwild (2013/14: 2077)
1322 Stück Raubwild (2013/14: 1256)
27 Jäger sind zur Jagdprüfung angetreten, 22 haben sie bestanden.
896 Jagdkarten wurden ausgegeben, um 12 mehr als im Vorjahr.

Insgesamt hat der Bezirk Rohrbach ein Jagdgebiet von 82.788 Hektar. Er ist in 57 Jagdgebiete unterteilt, davon sind 13 Eigenjagden.

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