Neun Millionen Euro für Natur- und Kulturtourismus im Bezirk Rohrbach

BEZIRK. Die EU unterstützt mit rund neun Millionen Euro grenzübergreifende Projekte im Raum Mühlviertel und Südböhmen aus dem Förderprogramm Interreg. In den nächsten drei Jahren wird damit die grenzübergreifende touristische Entwicklung des Natur- und Kulturerbes im Bezirk vorangetrieben. Ziele der Projekte sind nicht nur der Erhalt, sondern vor allem auch die Zugänglichmachung dieses Erbes für die Bewohner als auch für Besucher. Die Umsetzung der Projekte „Schwarzenberger Schwemmkanal“, „Bayerische Au“, „Spurensuche Oberösterreich-Südböhmen“ und „Glöckelberger Straße“ werden hierbei durch Mittel aus dem EU-Förderprogramm Interreg Österreich-Tschechische Republik unterstützt.

Schwarzenberger Schwemmkanal

Der Schwarzenberger Schwemmkanal wird einerseits instandgesetzt und gewartet (Kanalbett, Schleusen und Durchlässe werden abschnittsweise geräumt bzw. saniert) und andererseits in seiner touristischen Infrastruktur optimiert (Informationstafeln, Wegbeschilderung, Sitzgruppen, Rastbänken, Unterstand werden verbessert). Zu letzterem zählt auch die Etablierung einer dreisprachigen Website mit Fachinhalten und diverse Marketingmaßnahmen, um den Bekanntheitsgrad des einzigartigen Baudenkmals zu erhöhen. Projektpartner sind die tschechischen Staats- und Militärforste und der Nationalpark Šumava.

Bayerische Au

Die Bayerische Au wird mit einem barrierefreien Steg mit Aussichtsplattform, einem Rundweg und innovativen Kommunikationsmitteln (z.B. Audio-App) erlebbar gemacht. Weiters werden, um dem vorm Aussterben bedrohten Hochmoorlaufkäfer den Überlebensraum zu sichern, ausgetrocknete Flächen teilweise wieder renaturiert. „Es freut uns sehr, dass wir nach einer langen Vorbereitungszeit gemeinsam mit der Naturschutzabteilung Land OÖ und dem Regionalmanagement OÖ nun die Genehmigung zu diesen wichtigen Tourismusprojekten beim Schwemmkanal und der Bayerischen Au erhalten haben,“ erklärt Reinhold List, Geschäftsführer des Tourismusvereines Böhmerwald, der für weitere Auskünfte zu den Projekten gerne zur Verfügung steht. Projektpartner sind auch hier die tschechischen Staats- und Militärforste und der Nationalpark Šumava.

Spurensuche Oberösterreich-Südböhmen

Im Projekt „Spurensuche Oberösterreich-Südböhmen" werden in der Böhmerwaldschule Ulrichsberg Lehrunterlagen zur Natur- und Kulturvermittlung gemeinsam mit dem südböhmischen Projektpartnern, den tschechischen Militärforsten, erarbeitet. Ziel des Projektes ist es einerseits die Natur- und Kulturvermittler in Oberösterreich und in Südböhmen zu qualifizieren und andererseits den tschechischen Partnern bei der inhaltlichen Gestaltung eines neuen Besucherzentrums beim Teich Olšina nahe Horní Planá (dt. Langenbrucker Teich in Olschbach bei Oberplan) mit den langjährigen Erfahrungen der Böhmerwaldschule zu unterstützen. „Durch Seminare, Workshops und Themenveranstaltungen soll das Bewusstsein über die gemeinsamen Merkmale der Grenzregion – Natura 2000 Lebensräume und die Vermächtnisse und Spuren der Besiedelung – von Schülern und Erwachsenen erhöht werden,“ erläutert Rupert Fartacek, Geschäftsführer der Böhmerwaldschule.

Glöckelberger Straße

Durch das Straßenprojekt „Modernisierung des Zugangs zum Grenzübergang Zadní Zvonková – Schöneben“ wird der Grenzübergang von Schöneben in Richtung Nová Pec ab dem Sommer 2018 auf 9,3 Straßenkilometern optimiert, wodurch vor allem für Sommer- und Wintertouristen, aber auch für Arbeitspendler der Grenzraum verkehrstechnisch besser erschlossen wird. Vom 15. August 2018 bis 15. November 2018 ist eine Straßensperre ab dem Grenzübergang Schöneben auf tschechischer Seite geplant!

Zur Sache:

Ziel der grenzüberschreitenden Interreg-Förderprogramme ist es, auf lokaler und regionaler Ebene die Zusammenarbeit mit den tschechischen Nachbarorganisationen zu unterstützen. Projektantragsteller können hierfür Gemeinden, Verbände, Vereine, Hochschulen, Forschungsunternehmen bzw. regionale und lokale Organisationen sein. Der Fördersatz beträgt 85 Prozent der förderfähigen Kosten für die Umsetzung gemeinsamer Maßnahmen und Aktivitäten und den Aufbau einer nachhaltigen Kooperation. Die Inhalte der Kooperationsprojekte können aus allen Themenbereichen kommen, wie zum Beispiel Kultur, Tourismus, Freizeit, Umweltbildung, Katastrophenschutz, Nachhaltigkeit, Inklusion, Forschung und Entwicklung. Kontakt: 07942/ 77188-4303, johannes.miesenboeck@rmooe.at.