Der Meisterbarista aus Rudolfsheim
Der neue Baristameister Österreichs kommt aus Wien, genauer gesagt von "Gota Coffee" in Rudolfsheim.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Seit etwa einem Jahr gibt es "Gota Coffee Experts" in der äußeren Mariahilfer Straße. Chef-Barista Junior Vargas Otero braut dort nicht nur den Kaffee, für ihn ist es auch ein Trainingslager: Otero hat dort für die unlängst gewonnene Barista-Meisterschaft in Österreich trainiert und wird auch noch bis Juni weiterüben. Der gebürtige Peruaner hat sich nämlich mit dem Sieg in Wien für die Weltmeisterschaft in Amsterdam qualifiziert.
Die Specialty Coffee Association richtet jedes Jahr weltweit die Barista-Meisterschaften aus. Für die österreichischen Baristas ist das Vienna Coffee Festival ein Fixpunkt. In der Ottakringer Brauerei messen sich die besten Baristas des Landes. "Die Konkurrenz in Österreich ist stark, aber letzten Endes konnte ich mich durchsetzen", erklärt Otero.
Training mit Kaffee
Der Gedanke an Training für guten Kaffee mag abwegig erscheinen, aber der Wettbewerb verlangt den Baristas einiges ab. Diese müssen innerhalb von 15 Minuten vier Espresso, vier Cappuccino und vier Kaffee-Cocktails anrichten. Neben einer außerordentlichen Geschwindigkeit beim tatsächlichen Kaffeebrauen braucht es auch einiges an Hintergrundwissen. "Ich muss erklären können, was ich mache, warum ich es mache und wonach die Bohnen schmecken", so der Österreichische Meister. Die Meisterbohnen haben übrigens einen leichten Jasmingeschmack.
Die Ergebnisse werden von vier Schiedsrichtern überprüft. Sie prüfen in erster Linie den Geschmack, das Aussehen und das Verhalten des Baristas. "Die Schiedsrichter schauen dir die ganze Zeit über in die Augen und als Barista musst du natürlich höflich sein", erklärt Otero. Drei weitere Richter schauen den Kandidaten über die Schulter: "Die legen vor allem Wert auf das Handling."
Hohe Ziele in Amsterdam
Bei der Weltmeisterschaft treffen sich die besten Baristas aus 60 Nationen. Sich da durchzusetzen, ist schwierig. "Ich will unbedingt unter die ersten 16 kommen. Das hat noch kein österreichischer Vertreter geschafft", so Otero. Dafür muss noch an den Kreationen gefeilt werden: "Für meine Kaffee-Cocktails hab ich wenig gutes Feedback bekommen. Daran muss ich noch arbeiten." Seine Familie und seine Freunde werden das Vergnügen haben, sich da durchzukosten.
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