Deutsch lernen und Spaß haben: Neuer Verein im Nibelungenviertel
Gegen Deutschprobleme: "Lernen muss Spaß machen" ist das Motto des neuen Vereins zur Kulturförderung und Sprachbildung im Nibelungenviertel.
RUDOLFSHEI-FÜNFHAUS. "Deutschprobleme haben nicht nur Kinder und Erwachsene mit Migrationshintergrund", so Markus Mörth. "Sprache ist Voraussetzung dafür, überhaupt kommunizieren zu können, sich in einer Gesellschaft zu Hause zu fühlen und letztlich auch, um im Beruf erfolgreich zu sein." Im April haben Markus Mörth und Anna Drehmann den gemeinnützigen "Verein zur Kulturförderung und Sprachbildung" gegründet.
Das betreffe natürlich alle jene besonders, für die Deutsch nur eine Zweitsprache ist und in deren Familie oft nur die Muttersprache gesprochen wird. Aber auch Menschen mit Sprachproblemen und -behinderungen seien vom "normalen Leben und Miteinander ausgeschlossen". Mörth kennt das Problem aus eigener Erfahrung. Er war bereits als Ehrenamtlicher an Schulen aktiv, um Kinder, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, zu unterstützen. Beruflich ist er in der PR und bei einer Zeitung tätig.
Seine Partnerin Anna Drehmann macht gerade eine Ausbildung zur Bürokauffrau und kennt Lern- und Sprachprobleme auch aus der eigenen Familie. Sie hat einen Bruder mit Behinderung und weiß, wie wichtig es ist, auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einzugehen und Rücksicht auf sie zu nehmen. "Ich bin in einer SOS-Kinderdorf-Familie aufgewachsen und habe dort eines gelernt: Verständnis, Zusammenhalt und für andere da zu sein", erklärt die 20-Jährige. Seit eineinhalb Jahren sind Markus und Anna auch privat ein Paar. "Es war klar, dass wir unser Wissen und Engagement gemeinsam für einen guten Zweck einsetzen wollen", sagt Mörth.
Sprachbildung und Kulturförderung
Die erste Säule des Vereinszwecks ist die Sprachbildung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen aber nicht einfach nur lernen, sondern auch Freude daran haben. "Besuche von Museen und Ausstellungen sowie andere gemeinsame Aktivitäten sollen ihre Motivation steigern." Aber auch für Menschen mit Sprachschwierigkeiten wie Legastheniker wollen sie Kurse anbieten. Außerdem sind Lesestunden, Diskussionsabende, Literaturbesprechungen und mehr für alle geplant. Derzeit werden Freiwillige dafür gesucht.
Auch Kulturschaffende sollen unterstützt werden. "Das ist unsere zweite Säule. Autoren können beispielsweise ihre Werke über unseren Verein veröffentlichen", erklärt Markus Mörth, der schon selbst Bücher verfasst hat und weiß, wie beglückend das Erfolgserlebnis ist, ein fertiges Buch in Händen zu halten. "Ein Projekt wäre es, Flüchtlinge dazu zu motivieren, aus ihrem Leben zu erzählen."
Zur Verwirklichung der Ziele fehlen dem Verein noch passende Räumlichkeiten. Wer ihn unterstützen möchte oder an den Aktionen interessiert ist, kann sich per E-Mail an m.moerth@vzks.or.at oder telefonisch unter 0660/288 77 89 (Mo.–Fr. von 8.30 bis 15.30 Uhr) melden. Infos:www.vzks.or.at
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