Papa und die parallelen Buben
Die Energie der parallelen Buben ist unerschöpflich. Am Spielplatz fünfzig Mal die Rutsche rauf, dreißig Parkrunden mit dem Fahrrad, hundert Hüpfer auf dem Trampolin. Dazwischen wird teils fröhlich, teils erbittert, gerauft.
Wieder zu Hause verteilen sie sämtliches Spielzeuginventar in der gesamten Wohnung. Epische Schlachten zwischen den Plastikfigurwelten werden inszeniert: eine Seeschlacht in der Badewanne, die Kugelbahnkugeln werden in die Autobahn geschossen und die Autobahnautos über die Holzeisenbahnschienen. Und damit nicht genug: Auf der Couch hüpfend wird in Superheldenkostümen ausprobiert, ob das Ninja- das Laser- oder das Ritterschwert die bessere Waffe ist. Papa wird zum Versteckspiel genötigt und die Schwester zum Raufen.
Aber den größten Energieschub löst bei den Zwillingen die Ankündigung aus, es wäre Schlafenszeit. Wo doch noch nicht einmal die Hälfte des Tagwerks erledigt ist! Erst müssen die Stammhalter unter großzügigen Versprechen ins Bad und anschließend mit gemeiner Erpressung ins Bett verfrachtet werden. Nach der Gutenachtgeschichte drohen die Buben zu verdursten und danach in die Pyjamahose zu machen. Dabei müssen ja noch die Kuscheltiere gesucht werden und natürlich wurde völlig vergessen, das Feuerwehrauto zu waschen. Sie sehen, es ist ein unmenschlicher Kampf. Aber wie goldig sind diese wunderbaren Kinder, wenn sie schlafen! Ich wünschte, ich hätte abends noch die Kraft, es ein wenig zu genießen.
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