Puff-Mutter aus Überzeugung
Renate Stefanitsch betreibt das Bordell "Maison de Plaisir" – da fühlen sich manche Gäste wie Mozart.
SALZBURG (lg). "Das Klischee der Puff-Mutti erfülle ich zu hundert Prozent. Ich bin eine Glucke für meine Mädchen wie sie im Buche steht und sie kommen mit allen möglichen Anliegen und Problemen zu mir", meint Renate Stefanitsch, Inhaberin von Salzburgs zweitältestem Bordell, dem "Maison de Plaisir" in der Steingasse.
Von der "Schwarzen Katze" zur Bordellbesitzerin
Seit 2003 führt Stefanitsch das "Maison de Plaisir", was übersetzt so viel wie "Haus der Freude" bedeutet. "Und das ist es auch für mich. Ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen, ich liebe das Haus, die besondere Atmosphäre in der Steingasse. Wir sind wie eine kleine Familie hier und ich lege auch viel Wert darauf, dass sich sowohl meine Mädchen als auch unsere Gäste wohlfühlen. Es ist ein kleines, feines Haus", erzählt Stefanitsch, die zuvor gemeinsam mit ihrem Mann das legendäre Nachtlokal "Die schwarze Katze" betrieben hat.
Ältester Gast war 95
Arbeiten können bei ihr nur selbstständige Frauen, die eine Tagesmiete bezahlen und sich ihre Kunden selbst aussuchen. Die Kunden kommen aus allen Bevölkerungsschichten und aus allen Altersgruppen. "Unser ältester Gast war 95 Jahre, das ist schon eine reife Leistung", schmunzelt die Bordell-Betreiberin, die auch internationales Publikum begrüßen darf: "Einmal hatte ich einen Gast aus Australien, einige Zeit später habe ich im Internet gelesen, dass er sich im 'Maison de Plaisir' gefühlt habe wie Mozart. Das ist natürlich ein schönes Kompliment", erzählt Stefanitsch, die in ihrem Bordell auch selbst hinter der Bar steht. Anregungen in anderen Freudenhäusern holt sich Stefanitsch nicht. "Wissen Sie, ich bin nicht neugierig. Ich liebe das 'Maison de Plaisir' und möchte auch gar nichts anderes machen. Ich war auch noch nie an der berühmten Reeperbahn in Hamburg, da bleibe ich lieber im beschaulichen Salzburg", so Stefanitsch.
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