Steigende Nachfrage im Pflegebereich beschert Hilfswerk Wachstum

Die beiden HIlfswerk-Geschäftsführer Hermann Hagleitner und Daniela Gutschi mit Hilfswerk-Präsident Christian Struber
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Es sind beeindruckende Zahlen, die das Hilfswerk in seiner Bilanz 2016 auflistet: Mit 1.110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat das Unternehmen in seinen 98 Einrichtungen an 71 Standorten im gesamten Bundesland Salzburg im Vorjahr seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 37,7 Millionen Euro gesteigert. Für dieses Plus sorgt vornehmlich der Bereich der Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen. "Auf der Stelle könnten wir 50 zusätzliche Diplompflegekräfte aufnehmen – wer sich für diesen Bereich ausbilden lässt, der hat eine lebenslange Jobgarantie", verdeutlicht Geschäftsführer Hermann Hagleitner den immer noch herrschenden Fachkräftemangel.

Über alle Geschäftsbereiche hinweg (inklusive Kinder- und Jugendbetreuung) betreut das Hilfswerk monatlich durchschnittlich 7.441 Menschen. Im Bereich der Heimhilfe wurden im Vorjahr 205.437 Betreuungsstunden geleistet (das sind neun Prozent mehr als im Jahr davor), bei der Hauskrankenpflege waren es 161.961 Betreuungsstunden (plus sieben Prozent). Zusammen sind das 367.398 Betreuungsstunden unter dem Dach der Mobilen Dienste. "Wir erreichen hier in Salzburg eine Marktdurchdringung von 50 Prozent, das bedeutet: Jeder zweite Salzburger, der solche Leistungen in Anspruch nimmt, schenkt dabei dem Hilfswerk sein Vertrauen", so Hagleitner.

Alle wollen zu Hause älter werden

Der Boom bei der Nachfrage nach Pflegedienstleistungen wird sich auch noch in den kommenden Jahren fortsetzen, davon ist Hagleitner überzeugt. Allen voran dem Betreuten Wohnen – als sanftem Übergang zwischen dem eigenständigen Leben zu Hause und dem Wohnen im Seniorenheim – sagt er eine weitere starke Nachfrage voraus. "Alle wollen zu Hause älter werden – und dem kommt das Betreute Wohnen sehr entgegen, denn die Menschen können in ihren eigenen vier Wänden leben, werden aber nicht alleine gelassen." Freilich: Was genau Betreutes Wohnen ist und wer zu welchen Bedingungen "betreut wohnen" darf, dazu gibt es keine landesweiten Regelungen.

Wildwuchs von Betreuten Wohnprojekten

Umso wichtiger ist es laut Hagleitner, dass vonseiten der Landespolitik nun endlich entsprechende Verordnungen erlassen werden. "Wir brauchen Regeln, die den Zugang zu solchen Wohnformen einheitlich regeln – von einem Markt der Gemeinden untereinander halte ich hier nichts. Und es braucht einheitliche Standards, was Betreutes Wohnen ist – und was nicht. Wir brauchen eine Verordnung, die Sozialbetreuung sowie Förderzuschüsse regelt."

Gesucht: Pflegeassistenten für Seniorenwohnheime

Sosehr Hagleitner und seine Co-Geschäftsführerin Daniela Gutschi die im neuen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz neu geregelte Ausbldung schätzen – damit ist erstmals eine durchgängige Bildungskarriere von der Pflichtschule über Matura bis zum Fachhochschulabschluss möglich – sosehr sehen sie noch Defizite im Bereich der Plfegefachassistenten. Denn die werden aktuell vorrangig für den Krankenhausbereich ausgebildet, auch weil sich das Gesundheitsressort des Landes – es ist für die Krankenanstalten zuständig – schon frühzeitig Ausbildungsprogramme gesichert hat. "Im Langzeitpflegebereich werden wir in unseren Seniorenwohnhäusern künftig sehr viele zusätzliche Pflegefachassistenten benötigen – und da sehe ich im Sozialressort (das für den Pflegebreich außerhalb der Krankenanstalten zuständig ist, Anm.) noch zu wenige Aktivitäten." Bei den künftigen Absolventen der Pflegefachassistenz-Lehrgänge könne der Sozialbereich aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus nicht mit den Landeskliniken mithalten.

Neu beim Hilfswerk

Im Vorjahr sind 14 Einrichtungen im Hilfswerk-Netzwerk dazu gekommen, darunter die Kinder-Villa in Hallein, die Kinder-Villa in Mattsee, das Seniorenzentrum St. Georg in Bergheim sowie Betreute Wohnformen in Bramberg, Hof, St. Koloman, Taxenbach und Wals-Siezenheim. Das Seniorenheim Werfen wird heuer um ein Betreutes Wohnen erweitert, die Öffnungszeiten im Seniorentageszentrum Obertrum, Hallein und Mauterndorf werden auf Samstag ausgeweitet.

Das Hilfswerk übersiedelt in den Wissenspark Urstein

Auch für das Hilfswerk selbst steht eine große Veränderung vor der Tür: Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll die Landesgeschäftsstelle in den neuen Wissenspark nach Urstein übersiedeln. Dort werden nicht nur 2.200 Quadratmeter für moderne Büros und Besprechungsräume zur Verfügung stehen, sondern auch eine Kinderbetreuung mit drei Gruppen für Studenten und Angestellte am Wissenspark Urstein sowie eine eigene Hillfswerk-Fortbildungsakademie.

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