Was kostet's und wer zahlt's?
Fragen, an denen sich die Politik seit Jahrzehnten die Zähne ausbeißt, soll nun Willi Rehberg beantworten – einstiger Olympiabewerbungsgegner und pensionierter Geschäftsführer einer Thyssen Krupp-Anlagenbaufirma.
Herr Rehberg, Sie sind uns als Olympiabewerbungs-Kritiker bekannt, Sie haben vor Kurzem Ihren 80. Geburtstag gefeiert. Was treibt Sie nun an, sich als Stadtregionalbahn-Beauftragter zu engagieren?
WILLI REHBERG: Mir geht es darum, die Menschen vor unnötigen Steuerverschwendungen zu bewahren. Das war bei Olympia so und das ist jetzt nicht anders. Immerhin sollen nun 30 Millionen Euro allein für Planungen ausgegeben werden, für etwas, wovon wir nicht wissen, ob es jemals errichtet wird. Das ist, als würden Sie ein großes Einfamilienhaus planen lassen, ohne zu wissen, wieviel Geld es kostet und woher Sie es nehmen werden.
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Sie haben in Deutschland und Salzburg sechs Olympiabewerbungen mit versenkt und wollen jetzt die Stadtregionalbahn versenken?
WILLI REHBERG: Nein, keinesfalls. Ich will nur zwei Fragen fair prüfen: Was kostet's und wer zahlt's? Ich höre immer wieder, dass bei der unterirdischen Variante 50 Prozent der Bund übernimmt. Nur: Solange es hier keine schriftliche Zusage gibt, in der auch die Höhe steht, solange werde ich keine Empfehlung für die Planung abgeben.
Wann werden Sie Antworten auf diese Fragen haben?
WILLI REHBERG: Ich bin jetzt seit knapp zwei Wochen dabei, das Projekt selber läuft ja schon seit Jahrzehnten, ein bisserl Zeit werden Sie mir also schon noch geben müssen. Ich hoffe, dass ich vor den Sommerferien dem Bürgermeister und dem Stadtsenat erstmalig berichten kann.
Nachdem Sie die Olympiabewerbungen der Stadt Salzburg so kritisiert haben: Warum hat Heinz Schaden Sie nun engagiert?
WILLI REHBERG: Ich glaube, genau deswegen: Weil ich die Kos- ten stets hinterfragt habe.
Werden wir zu Ihrem 100. Geburtstag mit der Stadtregionalbahn fahren?
WILLI REHBERG (lacht): Es kann sein, dass Sie mich dann mit einem Rollator hineinschieben müssen. Aber im Ernst: Ich hoffe, ich kann Ihnen das in sechs Monaten beantworten.
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