Wer die Ortskerne leert

Christoph Andexlinger und Stephan Mayer-Heinisch | Foto: Franz Neumayr/MMV
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Nicht der Handel oder Einkaufszentren, sondern gesellschaftliche Entwicklungen und politische Entscheidungen der letzten Jahrzehnte hätten dazu geführt, dass das Leben und die Frequenz aus den Ortskernen verschwunden sind, so Christoph Andexlinger, Europark-Geschäftsführer. So würden fehlende Arbeitsplätze und Betriebe in den Ortskernen die Menschen zu Pendlern machen – der Einkauf werde somit auf der Strecke erledigt. Vor allem berufstätige Mütter hätten nur wenig Zeit für den Einkauf udn würden diesen so schnell udn so mobil wie möglich erledigen. Zudem seien mit der Schließung oder Verlagerung von Behörden, Gerichten, Postämter, Polizeiposten und anderem wichtige Frequenzbringer aus den Ortskernen verschwunden. Aber auch die Politik der Umfahrungsstraßen habe die Ortszentren geleert.

Novelle belebt Orte nicht

Mit der Salzburger Raumordnungsnovelle würde eine planwirtschaftliche Zuweisung von Handelsflächen entstehen, kritisert Andexlinger, der stellvertretender Obmann des ACSC (Austrian Council of Shopping Centers) ist.
Die Folge wäre nicht die von der Politik gewünschte Belebung verwaister Ortskerne, sondern ein weiterer Kaufkraftabfluss an das Internet und an jene Regionen, die Entwicklungsmöglichkeiten zulassen – wie Oberösterreich und Bayern. Der Gesetzgeber gehe davon aus, dass der stationäre Handel Schuld an der Verödung der Ortskerne sei. Dem würden jedoch die Fakten widersprechen.

Anstelle einer Flächenbegrenzung fordert Stephan Mayer-Heinisch, Obmann des ACSC die Qualität eines Standortes in die Bewertung eines Projektes mit einfließen zu lassen. "Einkaufszentren haben das Potenzial, kulturelle, soziale und öffentliche Einrichtungen wie Theaterbühnen, Kindergärten oder Polizeiposten zu integrieren. Gut gemachte Einkaufszentren sind nichts anderes als überdachte Einkaufsstraßen“, so Mayer-Heinisch.


Christoph Andexlinger: Der stationäre Handel ist der Letzte, der Ortskerne verlässt und tut dies nur, wenn die Rahmenbedingungen ihn zu diesem Schritt zwingen.“

Eines der Ziele der aktuell geplanten Salzburger Novelle des Raumordnungsgesetztes (ROG) ist die Revitalisierung der Orts- und Stadtkerne. „Dies ist ein wichtiges Ziel, das wir als ACSC ausdrücklich unterstützen. Der zur Erreichung dieses Ziels gewählte Lösungsansatz fußt aber auf einer fundamental falschen Annahme: Der Gesetzgeber geht davon aus, dass der stationäre Handel Schuld an der Verödung der Ortskerne sei. Dem widersprechen objektiv betrachtet die Fakten“, betont Christoph Andexlinger.

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