Gemeinderat Bad Ischl: Ein Turm voll Diskussionsbedarf

BAD ISCHL. Vor der Sommerpause trafen sich die Gemeinderäte der Stadt Bad Ischl noch einmal zur gemeinsamen Sitzung. Besonders hitzig – und das lag nicht nur an den hochsommerlichen Temperaturen im Sitzungssaal – wurde dabei der geplante Kletterturm in Kaltenbach behandelt. Wie bereits berichtet planen die Naturfreunde Bad Ischl, neben der Kletterhalle einen rund 14 Meter hohen Turm für Outdoor-Kletteraktivitäten zu errichten. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei 212.000 Euro, wobei jeweils von 31.800 Euro von der Stadtgemeinde, aus den BZ-Mitteln und der Sportmittelförderung aufgebracht werden. Den Rest werden die Naturfreunde selbst aufbringen. Das Thema stieß nicht bei allen Fraktionen auf Anklang. Sowohl die FPÖ, als auch die ÖVP stimmten dagegen, weil die SPÖ und die Grünen jedoch für den Antrag waren, wurde die Finanzierung – knapp aber doch – beschlossen. Vizebürgermeister Anton Fuchs (FP) begründet seine Gegenstimme wie folgt: "Ich habe hier lange mit mir gerungen und beschlossen, dem Antrag so nicht zustimmen zu können." Nicht unbedingt aus finanzieller Sicht, sondern eher was die Vorarbeit und die notwendige Verlegung einer Zufahrtsstraße anbelange. "Zudem verwehrt sich die FPÖ dagegen, einen Plastikberg in die Kaltenbachau zu stellen, der alle anderen Gebäude überragen wird." Man habe genug Angebot in der freien Natur, so Fuchs. Auch Johannes Kogler und seine VP sehen die Standortfrage als fraglich. Immerhin müsse da die Zufahrtsstraße, die sowohl vom Tennisclub, als auch von den Kletterhallenbetreibern genutzt wird, verlegt werden. "Wir würden damit gerne warten, bis das Fußballplatzprojekt fertig abgewickelt ist." Bürgermeister Hannes Heide zeigte sich von den Gegenstimmen überrascht: "Dem Antrag jetzt nicht zuzustimmen würde bedeuten, die Naturfreunde um die verdiente Förderung zu bringen." Mit mehr als 100.000 Euro hätten diese ohnehin einen großen Brocken zu stemmen. "Es ist aber nicht geplant hier eine Straße zu verlegen oder gar neu zu bauen."

Parken wird marginal teurer

Zudem ging es in der Gemeinderatssitung auch um parktarifliche Anpassungen. So wird die 100-Stunden-Karte von 18 auf 20 Euro erhöht, die 1.200-Stunden-Karte soll künftig 170 anstatt 160 Euro kosten. Karl Komaz und die ÖVP sprachen sich gegen die Preiserhöhungen aus, man sei überzeugt, "dass das nicht das richtige Zeichen ist." Es sei bekannt, dass sich die Bevölkerung jeden Euro gut einteilen müsse. "Wir wollen, dass Bad Ischl den Ruf behält, das man günstig parken kann", so Komaz. Fuchs hofft auf Verständnis der Bürger: "Es handelt sich nur um eine marginale Erhöhung, die aber hilft, jene nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, die wir brauchen, um unsere Stadt weiterzuentwickeln." Zudem parke man in Bad Ischl ohnehin sehr günstig, wenn man das mit anderen Orten vergleiche. Heide gab an, dass man auch mit dem Einzelhandel im Gespräch gewesen und dort auf allgemeine Zustimmung gestoßen sei. Kurzparkzone verändert sich wie folgt: Bis 20 Minuten frei, bis 40 Minuten nun 60 Cent, bis 90 Minuten nun 1 Euro, bis 80 Minuten nun 1,40 Euro bis 90 Minuten nun 1,60 Euro.

Verkehrspoizeiliche Maßnahmen und "Stopp der Landflucht"

Ebenfalls beschlossen wurde Verlängerung der gebührenpflichtigen Kurzparkzone auf der Bahnhofstraße ostseitig, die Verordnung eines Halte- und Parkverbotes in der Kochstraße ost- und südseitig und ein Parkverbot am Schröpferplatz. Hier wirden die bisherigen drei Stellplätze auf zwei reduziert.
Markus Reitsamer (Grüne) stellte im Punkt "Stopp der Landflucht" seiner Meinung nach unerlässliche Maßnahmen vor, die der Abwanderung der Jugend in die Ballungszentren entgegenwirken sollen. Während für Fuchs der Eindruck entstand, dass demnach Ischl in den letzten 20 Jahren dahingehend nichts gemacht hätte, sieht Heide die Zustimmung als Comitment, künftig noch mehr für die Weiterentwicklung von Bad Ischl zu tun.
Des Weiteren wurde auch der Zubau für den Kindergarten Pfandl beschlossen.

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