Maut für Pistengeher gilt im Salzkammergut nur teilweise

Skibergsteigen – etwas für das freie Gelände, wie auf dem Foto, oder doch in der sicheren Umgebung einer Piste? | Foto: ARochau/Fotolia
  • Skibergsteigen – etwas für das freie Gelände, wie auf dem Foto, oder doch in der sicheren Umgebung einer Piste?
  • Foto: ARochau/Fotolia
  • hochgeladen von Philipp Gratzer

SALZKAMMERGUT. „Generell ist es für uns als Pistenbetreiber sehr positiv, dass immer mehr Wintersportler unsere Infrastruktur nutzen. Trotzdem bringt die neue Situation ein Konfliktpotenzial mit sich. Dem wollen wir mit einem offenen Dialog und wichtiger Informationsarbeit begegnen“, so Helmut Holzinger, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen der WKOÖ. Nicht alle Skigebiete erlauben das Pistengehen. Neben der Katrin in Bad Ischl, ist dies nur am Kasberg und auf der Postalm gestattet.

„Es ist klar zwischen Tourengehern und Pistengehern zu unterscheiden. Es handelt sich um komplett unterschiedliche Sportarten.“

Christoph Spiesberger, Geschäftsführer der Almtal Bergbahnen

„Es ist klar zwischen Tourengehern und Pistengehern zu unterscheiden. Es handelt sich um komplett unterschiedliche Sportarten“, so Christoph Spiesberger, Geschäftsführer der Almtal Bergbahnen. Die Pistengeher verursachen für ein Skigebiet auch Kosten. Am Kasberg müssen sie daher zwischen 14 und 20 Euro pro Tag bezahlen. Acht Euro sind auf der Postalm zu entrichten, darin ist aber die Straßenmaut schon inkludiert. Sowohl Kasberg, als auch die Postalm verfügen über eigene Aufstiegsspuren. Verboten ist das Pistengehen hingegen am Feuerkogel, Krippenstein und in Gosau. Die Katrin Seilbahn stellte den Skibetrieb nach der Wintersaison 2009/10 ein. Ex-Hüttenwirt Erwin Lechner kaufte sich daraufhin ein Pistengerät, um eine Versorgung der Hütte auch ohne Seilbahn gewährleisten zu können. "Diese Versorgungsspur wurde zusehens von Skitourengehern genutzt. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine Piste, sondern um freien Skiraum. Jeder Skitourengeher begeht das Gelände auf eigene Verantwortung", erklärt Katrin Seilbahn GmbH-Vorstandsvorsitzender Johannes Aldrian. An Kosten fallen nur vier Euro für den Parkplatz an.

Karl Posch: "Diskussionsfaden gekappt"

"Schon vor 15 Jahren haben die alpinen Vereine Regeln für Pistengeher entwickelt, um dem Skitourengehen einen Rahmen zu geben", so Karl Posch, der sich für das Skibergsteigen einsetzt. "Leider liegt der Verdacht nahe, dass die aktuelle Regelung in OÖ mit willkürlich festgelegten Nutzungsgebühren nur dazu dient, die offensichtlich 'ungeliebten Kinder' zu vergrämen." Er finde es schade, dass der Diskussionsfaden der Seilbahnwirtschaft zu den alpinen Vereinen gekappt wurde. Diskutiert wurde dafür auf der BezirksRundschau Salzkammergut-Facebookseite. "Skitourengeher und vor allem Mountainbiker sollten verstärkt zur Kasse gebeten werden, immerhin hinterlassen sie auf Piste und Forststraße entsprechende Abnützungen“, ist Hans K. überzeugt. "Tourengeher sind meist frühmorgens oder nachmittags unterwegs. Mich stören sie nicht", so ein Salzkammergut-Fan aus Bayern.

Alpenverein bietet Kurse an

"Natürlich bietet das Gehen entlang der Pisten eine gewisse Sicherheit vor Lawinen und unwegsamem Gelände", weiß Adam Sifkovits, Obmann des Alpenvereins Bad Ischl. "Wir haben es uns aber zum Ziel gemacht, vermehrt Einsteigerkurse für Sktitouren-Interessierte anzubieten, um sie fit für das Gehen im Gelände zu machen." So könnten die Skitourengeher langsam wieder von der Piste weg in ihr natürliches Umfeld eingegliedert werden.

Zur Sache
Tipps für ein gutes Miteinander auf der Piste:
1. Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten
2. Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten. Beim Einsatz von Pistengeräten oder bei Lawinensprengungen kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen
3. Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen
4. Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand queren
5. Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren
6. Bis 22.30 Uhr oder bis zu der vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen
7. Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung, etc. verwenden
8. Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen
9. Keine Hunde
10. Ausgewiesene Parkplätze benützen

Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.