Pattsituation zwischen Ischl und Strobl: Neubau der Schöffaubach-Brücke vorerst eingestellt

Rien ne va plus, nichts geht mehr. Normalerweise ein Spruch, den man im Casino hört. Im Falle der Schöffaubach-Brücke scheint er vorerst aber auch angebracht zu sein.
2Bilder
  • Rien ne va plus, nichts geht mehr. Normalerweise ein Spruch, den man im Casino hört. Im Falle der Schöffaubach-Brücke scheint er vorerst aber auch angebracht zu sein.
  • hochgeladen von Philipp Gratzer

BAD ISCHL, STROBL. Beim Brückenprojekt in Schöffau, direkt neben dem Gasthof zur Wacht zwischen Bad Ischl und Strobl, steht derzeit alles. Zwar nicht die Brücke selbst, aber zumindest die Bauarbeiten. Der Grund dafür ist – wie könnte es anders sein – wieder mal das liebe Geld.

Während der Planungsphase im vergangenen Jahr einigten sich die beiden betroffenen Gemeinden darauf, sich die Kosten für den Brückenneubau aufzuteilen. Jeweils 88.000 Euro waren von Bad Ischl und Strobl dafür zu entrichten. Im Dezember 2016 wurde die alte Schöffaubach-Brücke abgerissen, die darauffolgenden Bauarbeiten wurden nun vor rund drei Wochen eingestellt. "Weil sich bei den gesetzlichen Auflagen etwas geändert hat und diese in den Neubau mit einbezogen werden müssen, fallen nun Mehrkosten von insgesamt 58.000 Euro an", erklärt der Strobler Ortschef Josef Weikinger. Kosten, die man sich mit der Kaiserstadt aufteilen muss, wenn der Bau weitergehen soll. Ganz anders sieht das Bürgermeister Hannes Heide: "Bei unserer Budgetierung sind wir vom ursprünglichen Betrag ausgegangen. Hinzu kommt, dass man in Strobl schon im Herbst hätte absehen müssen, dass die Kosten höher sind." Die Bad Ischler hätten sich hier gewünscht, dass gleich von Anfang an mit offfenen Karten gespielt wird. "Die Sachlage wurde im Stadtrat besprochen", so Heide weiter, "und wir sind fraktionsübergreifend zu dem Schluss gekommen, dass wir die Mehrkosten nicht tragen können."

Weikinger: "Werde im Notfall das Land OÖ einschalten"

Während der Strobler Gemeinderat bereits grünes Licht gegeben hat, lässt die Kaiserstadt also noch auf sich warten. Falls Bad Ischl im Fall der Schöffaubach-Brücke nicht einlenkt, will Weikinger einen Schritt weiter gehen. "Ich hoffe zwar noch immer auf eine einvernehmliche Lösung, aber wenn Strobl und Bad Ischl das nicht gelingt, werde ich notfalls die oberösterreichischen Landesregierung einschalten." Diese solle dann als Mittelsmann fungieren, um den ins stocken geratenen Bau wieder anzustoßen.

Radfahrer, Anrainer und Landwirte betroffen

Während sich die Gemeinden um die Kostenaufteilung zanken, spitzt sich die Situation für alle Beteiligten weiter zu. Direkt neben der halbfertigen Brücke befindet sich der Gasthof zu Wacht. "Früher sind immer viele Spaziergänger bei uns eingekehrt", erklärt Wirt Alfred Lindenthaler, "diese müssten den gewohnten Weg jetzt verlassen und über die Bundesstraße kommen, was aber nur die Wenigsten machen." Falls sich das Problem nicht bald in Wohlgefallen auflöst, könnte man Lindenthaler zufolge auch von Geschäftsschädigung sprechen. Weikinger sieht die Sachlage aber auch für alle Anrainer als sehr mühsam. Vor allem aber auch für Landwirte, die nun wieder vermehrt mit ihren Traktoren unterwegs sein werden, könnte es kritisch werden. Größter Wermutstropfen: Der erst im Vorjahr eröffnete Radwanderweg, der Oberösterreich und Salzburg verbindet, führt genau über jene Brücke, von der es derzeit nur die Pfeiler gibt. "Auch hier müssten die Radler auf die Bundesstraße ausweichen, was auf Dauer gesehen einfach untragbar wäre", so Weikinger.

Rien ne va plus, nichts geht mehr. Normalerweise ein Spruch, den man im Casino hört. Im Falle der Schöffaubach-Brücke scheint er vorerst aber auch angebracht zu sein.
Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.